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| 01.03.2004 00:00 Uhr |
Kassen bleiben im Minus
02.03. dpa. Die Krankenkassen sind im vergangenen Jahr noch
einmal tief in die roten Zahlen geraten. Mit einem Minus von 2,9 Milliarden
Euro schlossen sie aber leicht besser ab 2002, als die Gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) einen Fehlbetrag von 2,96 Milliarden Euro auswies.
«Das ist besser als erwartet», betonte Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo
Schröder am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen in Berlin. Er sieht das
Ergebnis vor allem durch «Vorzieheffekte» im vierten Quartal 2003 bei
Arzneimitteln, Brillen und Zahnersatz beeinflusst. Ohne diese
Sondereinflüsse wäre das Defizit um 800 Millionen Euro geringer ausgefallen,
betonte Schröder. Wegen der Gesundheitsreform sei mit weiterer
Konsolidierung der Kassenfinanzen und «spürbaren Beitragssatzsenkungen» zu
rechnen, sagte der Staatssekretär. Durch die Reform, die höhere Zuzahlungen
und Leistungsausgrenzungen für die Versicherten brachte - sollen die
gesetzlichen Kassen im Jahr 2004 um neun bis zehn Milliarden Euro entlastet
werden. Anfang Mai dürften deshalb nach Darstellung des Ministeriums
insgesamt 26 bis 27 Millionen Versicherte in den Genuss niedrigerer
Kassenbeiträge kommen. Weitere «Wellen» von Beitragssenkungen stünden an.
Besonders stark stiegen die Kosten im vergangenen Jahr für Zahnersatz. Sie
legten im Jahresvergleich um 7,5 Prozent zu. Allein im vierten Quartal gab
es einen Ausgabenschub von 16 Prozent, obwohl in dem Bereich zum
Jahreswechsel noch keine Leistungseinschränkungen anstanden. Bei
Arzneimitteln betrug der Zuwachs zwei Prozent. Die gestiegenen
Medikamentenausgaben haben sich im Januar bereits wieder zurückentwickelt,
und zwar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30 Prozent oder 560 Millionen
Euro, teilte die Apothekervereinigung ABDA mit.
Helicobacter schlägt zurück
02.03. dpa. Der Magenkeim
Helicobacter pylori lässt sich immer schlechter mit Antibiotika bekämpfen.
Bei der Behandlung entsprechender Magenschleimhaut-Entzündungen sollten
Ärzte verstärkt auf mögliche Antibiotika-Resistenzen achten, empfiehlt das
Robert Koch-Institut in Berlin. Nach Erkenntnissen des Netzwerks
mikrobiologischer Zentren (Resinet) haben bereits 28 Prozent der deutschen
Patienten vor einer Behandlung eine Resistenz gegen das Antibiotikum
Metronidazol entwickelt. Bei vier Prozent der Erkrankten schlägt eine
Behandlung mit Clarithromycin nicht mehr an. Bei Erkrankten mit einer
Vorbehandlung waren beispielsweise bereits über 70 Prozent der Isolate
resistent gegen Metronidazol. Eine wirksame Behandlung ist dann wesentlich
schwieriger. Resinet untersucht die Resistenzsituation bei
Helicobacter-Keimen seit dem Jahr 2001.
Finanzinvestor kauft
Lichtwer
02.03. dpa. Der Berliner
Arzneimittelhersteller Lichtwer Pharma AG mit den Hauptprodukten Kwai
Knoblauchkapseln und Jarsin Johanniskrauttabletten ist für 50 Millionen Euro
an den Finanzinvestor 3i verkauft worden. Das Lichtwer-Management und der
Aufsichtsrat blieben mit Einlagen am Unternehmen beteiligt, teilte Lichtwer
am Dienstag mit. Der Vorstandsvorsitzende Norbert Holzer nannte den
Eigentümerwechsel eine konsequente Fortführung des im Herbst 2001
eingeleiteten Sanierungskurses. «Durch die Partnerschaft mit 3i verfügen wir
jetzt über die finanziellen Mittel für eine erfolgreiche Weiterentwicklung
des Unternehmens», erklärte Holzer. Lichtwer komme in ein finanzstarkes,
internationales Netzwerk. Ziel sei, das Unternehmen zu einem der führenden
Hersteller von Arzneimitteln für die Selbstmedikation zu entwickeln. Die
Berliner sind Hersteller natürlicher Arzneimittel in den Bereichen Zentrales
Nervensystem, Gastroenterologie, Herz/Kreislauf sowie Dermatologie. 2003 sei
mit über 200 Mitarbeitern ein Umsatz von 60 Millionen Euro erwirtschaftet
worden.
Viagra doch nicht für Frauen
01.03. dpa. Viagra, die Pille gegen Impotenz, bleibt nun doch nur Männern vorbehalten.
Ihre Wirkung als Lustpille für Frauen sei nicht überzeugend genug, um die
Forschung weiterzuführen, stellte das Pharmaunternehmen Pfizer fest. Die
mangelnde Lust einer Frau, offiziell FSAD oder female sexual arousal
disorder (Störung der sexuellen Erregung der Frau) genannt, sei weitaus
komplexer als die Erektionsstörung eines Mannes, heißt es zur Begründung.
Seit Zulassung der kleinen blauen Pille in den USA im Frühjahr 1998 haben
sich dem Hersteller zufolge weltweit 23 Millionen Männer mit Viagra gegen
Probleme im Bett behandeln lassen. Während das Mittel bei Männern fast immer
zum gewünschten Ergebnis führt, war die Reaktion bei den 3000 Frauen in
Pfizer-Studien nicht verlässlich genug, um mit der Zulassung durch die
Gesundheitsbehörde FDA zu rechnen, heißt es auf der Webpage. Deshalb würden
diese Studien jetzt eingestellt. Laut Pfizer müssten zur Diagnose sexueller
Störungen bei Frauen auch körperliche und emotionale Faktoren sowie
Schwierigkeiten in der Beziehung analysiert werden. Das mache es schwierig,
den Effekt des Medikaments unabhängig zu ermitteln. Obwohl sich Viagra auch
bei Frauen in der klinischen Phase der Studien als gesundheitlich
unbedenklich erwiesen hatte, sei das Ergebnis insgesamt unbefriedigend.
Unmut über Medikamentenzuzahlungen
01.03.
dpa. Die höheren Zuzahlungen zu Medikamenten und die Praxisgebühr sind einer
Umfrage zufolge die größten Ärgernisse der Gesundheitsreform. Rund ein
Drittel der Befragten (32 Prozent) ärgert sich am meisten über die höheren
Zuzahlungen, heißt es in einer veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag von
BIG, der Direktkrankenkasse. Die Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal
folgt erst an zweiter Stelle (26 Prozent). Unzufriedenheit herrscht demnach
auch über die ausgebliebenen Effekte und die fehlende Langfristigkeit der
Gesundheitsreform. 17 Prozent stört am meisten, dass die Reform, kaum dass
sie in Kraft ist, schon wieder verändert werden soll. Dass die
Kassenbeiträge nicht spürbar gesunken sind, werten 16 Prozent als
negativsten Aspekt der Reform. Den Regierungsparteien trauen nur noch die
wenigsten zu, die Probleme des Gesundheitswesens zu lösen. 41 Prozent sehen
keine der politischen Kräfte in der Lage, das Gesundheitssystem zu
reformieren. Befragt wurden in der letzten Februarwoche 998 Bundesbürger.
Kaffee und Kekse vor
Operation
01.03. dpa. Das
stunden- oder tagelange Nüchternbleiben vor einer Operation ist medizinisch
nicht sinnvoll. Dies haben umfangreiche Studien in Skandinavien ergeben,
sagte der Oberarzt des Akademischen Lehrkrankenhauses Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis),
Ulrich Kampa, in einem dpa-Gespräch. Im Evangelischen Krankenhaus Hattingen,
in dem der Anästhesist und Intensivmediziner arbeitet, dürfen Patienten bis
zwei Stunden vor der Operation noch klare Flüssigkeiten, wie Wasser, Saft
und auch Kaffee trinken. «Die Sorge von Anästhesisten, dass OP-Patienten
unter der Narkose erbrechen und dabei etwas in die Lunge gelangt, ist
unberechtigt. Dies ist ein Dogma, das sich auf Studien aus den Jahren 1848
und 1942 stützt. Dies ist durch viele Untersuchungen widerlegt. Für den
Patienten bietet dies deutlich mehr Komfort ohne dass das Risiko für ihn
steigt», betonte der Mediziner. Auch nach dem Eingriff dürften die Patienten
schon nach kurzer Zeit wieder normale Nahrung zu sich nehmen. «Wir wollen
die Nahrungsaufnahme möglichst dicht an die OP heranführen», sagte Kampa.
Dies bringe Vorteile beim Stoffwechsel, der Flüssigkeitsversorgung und
erhöhe das Wohlbefinden des Patienten. In Hattingen werde dieses Konzept aus
Skandinavien seit April 2003 erfolgreich umgesetzt. An zwei anderen
deutschen Kliniken werde dies noch erprobt.
Nordosten mit höchstem
Arzneimittelverbrauch
27.02. dpa. Die Menschen in
Mecklenburg-Vorpommern haben bundesweit den höchsten
Pro-Kopf-Medikamentenverbrauch. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am
Freitag in Schwerin mitteilte, lag der Arzneimittelverbrauch im Nordosten im
Jahr 2003 bei 381 Euro pro Kopf, bundesweit bei 320 Euro. Ein möglicher
Grund sei, dass die Ärzte im Land nach wie vor ungebremst viele und teure
Medikamente verschrieben, sagte TK-Sprecherin Heike Schmedemann. Aber auch
der große Anteil Älterer an der Bevölkerung könne ein Rolle spielen. Daneben
trügen die Arbeitslosigkeit und die sich daraus ergebenen sozialen und
gesundheitlichen Folgen zu dem hohen Verbrauch bei. Dazu gehörten häufigere
psychische Erkrankungen, die teilweise mit teuren Medikamenten behandelt
werden müssten, ebenso wie der hohe Alkoholkonsum in Mecklenburg-Vorpommern,
sagte Schmedemann. Die Statistik über den bundesweiten Medikamentenverbrauch
weist weiter aus, dass der durchschnittliche Medikamentenverbrauch im Osten
mit 362 Euro deutlich höher ist als im Westen mit 312 Euro. Dabei hat das
Saarland nach Mecklenburg-Vorpommern mit 377 Euro die höchsten
Pro-Kopf-Ausgaben. Die niedrigsten Werte haben die Einwohner in den
Bereichen der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordwürttemberg und
Südwürttemberg mit 282 beziehungsweise 294 Euro.
Schädelakupunktur gegen Heuschnupfen
27.02. dpa.
Heuschnupfengeplagte können nach Ansicht von Medizinern mit einer
Schädelakupunktur auf Linderung für triefende Nasen hoffen. Mit einer
bestimmten Methode sei bei 88 Prozent von rund 20 Testpatienten nach sechs
Wochen eine klare Besserung eingetreten, teilte die Deutsche Gesellschaft
für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) am Donnerstag in Jena
mit. Bei vier Fünfteln verbesserten sich auch Augensymptome. Die Allergiker
konnten nach der Behandlung zudem besser durch die Nase atmen. Die rund 20
Männer und Frauen im Alter zwischen 22 und 55 Jahren wurden zwei Mal pro
Woche mit Nadeln behandelt. Einige litten bereits seit 40 Jahren unter
Triefnase und tränenden Augen, sagte der Mediziner Evren Atabas von der
Gesellschaft. Das Verfahren der Schädelakupunktur geht laut DGPMR auf den
japanischen Arzt Toshikatsu Yamamoto zurück, der zwischen 1957 und 1966 in
den USA und in Köln arbeitete. Dabei sind bestimmte Punkte, die sich entlang
der Stirnmitte aufreihen, den Sinnesorganen zugeordnet. Sie seien nur bei
Kranken nachweisbar.
DAK wirft Ärzten Umsatzmaximierung
vor
27.02. dpa. Das Vorstandsmitglied der
Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Herbert Rebscher, hat nach einem
Zeitungsbericht Ärzten vorgeworfen, die Verwirrung der Patienten bei der
Gesundheitsreform auszunutzen. Einige Ärzte stellten «Umsatzmaximierung vor
Patienteninteresse», sagte Rebscher dem «Hamburger Abendblatt»
(Sonnabend-Ausgabe). Er kritisiert, dass viele Ärzte ihre Patienten
aufforderten, private Rechnungen zu akzeptieren, die sie später bei ihrer
Krankenkasse abrechnen müssten. Wer einmal eine solche Rechnung bei seiner
Kasse einreiche, sei ein Jahr lang gebunden, alle ambulanten Leistungen
privat abzurechnen. Der Patient bleibe dabei aber auf dem Doppelten bis
Dreifachen der Kosten sitzen.
ABDA: Apotheken-Test «nicht
repräsentativ»
26.02. PZ/dpa. Alle Jahre wieder widmet sich die Stiftung Warentest den
Apotheken. Nach Erhebungen in den Jahren 1991 und 1999 haben die Berliner
Tester nun 50 Apotheken in Berlin, Köln und München unter die Lupe genommen.
Dabei habe man «erhebliche Schwächen» bei Beratung und Verkauf festgestellt,
lautete das vernichtende Urteil. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände reagierte prompt und informierte die Öffentlichkeit zwei
Stunden nach Veröffentlichung der Umfrageergebnisse. ABDA-Präsident
Hans-Günter Friese bezeichnete das Resultat der Stichprobe als «nicht
repräsentativ». Trotzdem nehme man die Ergebnisse ernst. Mit eigenen
Kontrollen werde man gegen «Schwarze Schafe» vorgehen. Die Ergebnisse der
Stiftung Warentest stünden aber in Widerspruch zu eigenen Erkenntnissen.
Friese verwies auf das Ergebnis eines regionalen «Apotheken-TÜV's» aus der
vergangenen Woche, in dem die Beratung in 97 Prozent der Fälle als
«sachgerecht» beurteilt wurde. «Das Ergebnis der Untersuchung stellt dem
Apothekenpersonal ein miserables Zeugnis aus», hatte Warentest-Chefredakteur
Hubertus Primus in Berlin vor rund 80 Journalisten moniert. Laut Stichprobe
habe es bei rund 90 Prozent der Apotheken Beanstandungen gegeben. Eine
einzige der 50 Apotheken habe in allen Punkten überzeugt, hieß es. Zwei
Testpersonen besuchten unabhängig voneinander die Apotheken, simulierten
einen Schnupfen beziehungsweise eine Obstipation. Primus verbreitete den
Eindruck, dass man sich als Apotheker bei nicht verschreibungspflichtigen
Medikamenten «oft darauf verlässt, dass der Kunde weiß, was er will». Eine
Qualitätsoffensive kündigte Johannes M. Metzger, Präsident der
Bundesapothekerkammer (BAK) an. Es werde mehr unangemeldete Kontrollen
geben. Schon heute würden Apotheken auch von den eigenen Kammern überprüft
und auf Fehler hingewiesen. Würden die Fehler nicht abgestellt, dann drohten
der betreffenden Apotheke Sanktionen. Friese und Metzger kritisierten vor
der Presse, dass die Stichprobe keine Aussagekraft habe, weil sie angesichts
von knapp 22.000 Apotheken schlicht zu klein sei. Zudem sei nur in den drei
Großstädten Köln, Berlin und München getestet worden. Aber weder in
Landapotheken, noch in Apotheken in kleineren und mittleren Städten hätten
sich die Tester umgesehen. Friese: «Hier gibt es viele Stammkunden und ein
sehr viel persönlicheres Verhältnis zum Patienten und Kunden.» Metzger und
Friese unterstützten die Warentester darin, dass sich Patienten stärker um
Beratung bemühen müssten und entsprechend nachfragen sollten. (tb)
Vogelgrippe-Viren: DNA entziffert
26.02. dpa. Ein Forscherteam
hat das Erbgut des derzeit in Vietnam grassierenden Vogelgrippe-Virus
entziffert. Es zeige keine Anzeichen einer befürchteten Veränderung, teilten
die vietnamesischen Mediziner und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am
Donnerstag in Hanoi mit. Die WHO hatte zuvor davor gewarnt, dass sich
Vogelgrippe-Viren mit humanpathogenen Grippe-Viren zu einem neuen
«Supervirus» vermischen könnten. Das Pasteur-Institut in Ho Chi Minh-Stadt
hatte Viren aus drei Regionen des Landes untersucht. Das aktuelle Virus
ähnelt demnach dem Erreger, der 2001 in Hongkong und 2003 in China
aufgetretenen war. Bei dem aktuellen Ausbruch starben in Vietnam bislang
mindestens 15 und in Thailand mindestens 7 Menschen.
Sport: Hohe
Verletzungsgefahr durch Piercings
26.02. dpa. Auf Grund der hohen
Verletzungsgefahr hat der bayerische Gemeindeunfallversicherungsverband (GUUV)
Schüler vor dem Tragen von Piercings im Sportunterricht gewarnt. An den
Ringen und Ketten könnten die Jugendlichen leicht hängen bleiben und sich
schwer verletzen, teilte der Verband am Donnerstag in München mit. Vor allem
bei Ballsportarten sei eine Gefährdung der Mitschüler nicht ausgeschlossen.
Schüler sollten den Körperschmuck während des Sports daher abnehmen oder
überkleben, rät der Verband.
UN: Vogelgrippe noch nicht unter
Kontrolle
25.02. dpa. Der Ausbruch der Vogelgrippe, an der in Asien bisher
mindestens 22 Menschen starben, ist nach Warnungen der Vereinten Nationen
(UN) bisher nicht unter Kontrolle. Die UN-Organisation für Landwirtschaft
und Ernährung FAO hat daher am Mittwoch in Rom dazu aufgerufen, die
Maßnahmen zur Eindämmung fortzusetzen. In Asien seien bisher schätzungsweise
100 Millionen Hühner und anderes Geflügel an der Krankheit verendet oder
hätten getötet werden müssen, allein jeweils 36 Millionen in Vietnam und
Thailand. «Die Lage in einigen Ländern ist noch immer ungeklärt, weitere
wissenschaftliche Untersuchungen sind notwendig», warnt die FAO. Es gelte,
die Ursachen der Krankheit zu erforschen sowie die Gründe, warum sie sich so
rasend schnell ausbreitet. Das beste Mittel zur Eindämmung sei es, alle
Tiere in jenen Geflügelzuchten, wo die Krankheit festgestellt wurde, zu
töten.
Krankenkassen-Chefgehälter «angemessen»
25.02. dpa. Die
Vorstandseinkommen bei den gesetzlichen Krankenkassen mit in der Spitze
221.000 Euro jährlich sind nach Auffassung der Aufsichtsgremien angemessen.
Die Vorstandsbezüge lägen «unter den Bezügen vergleichbarer Positionen in
der Wirtschaft», betonten die Verwaltungsräte der Kassen und reagierten
damit auf die am Mittwoch im Bundesanzeiger erstmals veröffentlichten
Chefgehälter in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Durchschnitt
verdient ein Kassen-Manager rund 150.000 Euro brutto. Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt (SPD) begrüßte die Offenlegung. «Damit wird die notwendige
Transparenz geschaffen. Sie gibt den Versicherten zugleich die Möglichkeit,
Krankenkassen miteinander zu vergleichen», sagte die Ministerin. Sie erwarte
nun, dass auch die Kassen- und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen «schnell
ihrer Veröffentlichungspflicht nachkommen.» Mit dem Gesetz über die
Gesundheitsreform wurden Krankenkassen sowie Kassen- und Kassenzahnärztliche
Vereinigungen verpflichtet, Vorstandsvergütungen einschließlich etwaiger
Nebenleistungen und die wesentlichen Versorgungsregelungen zu
veröffentlichen. Die GKV-Verwaltungsräte verwiesen auf Vergleichsdaten der
Unternehmensberatung Kienbaum: Danach liegt ein Vorstandsgehalt in der
Gesetzlichen Krankenversicherung mit rund 150.000 Euro pro Jahr «unter den
Bezügen eines Vorstandes einer Sparkasse oder Volksbank mit bis zu 1000
Mitarbeitern von 179.000 Euro bis 245.000 Euro». Der Vorstand einer Privaten
Krankenversicherung erhalte bis zu 280.000 Euro. Die Streubreite der
Spitzeneinkommen bei den Kassen ist groß: Bei den kleinen Kassen liegen die
Chefgehälter deutlich unter 100.000 Euro. So kam der Vorstand einer
kommunalen Betriebskrankenkasse in Süddeutschland im vergangenen Jahr auf
knapp 70.000 Euro. Spitzenreiter beim Gehalt war der Vorstandsvorsitzende
der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), Hans-Joachim Fruschki: Er
verdiente 221.000 Euro.
Hoffnung für
schwitzende Schläfer
25.02. dpa. Seit fünf Monaten ruhen 50
Testschläfer an der Universität Osnabrück im Dienst der Wissenschaft. Nach
Angaben von Projekt- und Laborleiter Christoph Wölk steht kurz vor Abschluss
der Studie am Schlaflabor das zentrale Ergebnis tendenziell fest: Eine
spezielle Kombination von Zudecke und Matratzenunterlage lasse auch stark
schwitzende Menschen schlummern wie in Abrahams Schoß, sagte der Psychologe
vom Fachbereich Humanwissenschaften am Mittwoch in Osnabrück. Profitieren
sollen vor allem solche Menschen, die unter Sommerhitze oder Übergewicht
leiden, schweißtreibende Antidepressiva nehmen oder sich in der Menopause
befinden, sagte der Psychologe. Nicht nur die Probanden, auch viele
Patienten berichteten von spürbarer Linderung, seit sie das spezielle
Deckbett verwendeten. «Dieses Deckbett ist von viereckigen Luftschleusen
durchzogen, sodass die Feuchtigkeit nach oben austreten kann», erklärte
Wölk. «Und dieses Siebsystem bewirkt eine wohl abgestimmte Klimatisierung.»
Im normalen Bettbezug sei die Decke von herkömmlichen Produkten nicht zu
unterscheiden. Noch effektiver wirke das Deckbett in Verbindung mit einer
ebenso neuartigen Matratzenauflage aus einem Material, das auch bei
Autositzen verwendet werde. «Durch ganz viele Kanäle leitet es bei
Körperkontakt punktuellen Wärmestau ab», sagte Wölk. Zwischen Deckbett und
Auflage entstehe so ein Schlafklima, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf
natürliche Weise normalisiere. «Der Gegensatz von heißem Rücken und kalten
Füßen wird beispielsweise dadurch aufgelöst, dass die Wärme unter dem Rücken
verteilt wird und irgendwann auch die Füße erreicht.»
Hormontherapie erhöht auch
Asthmarisiko
24.02. dpa. Hormontabletten gegen die
Symptome der Wechseljahre bergen nach einer jüngsten US-Studie neben den
bereits bekannten Risiken auch die Gefahr einer Asthmaerkrankung. Das
berichtet ein Team um Graham Barr von der Columbia Presbyterian
Universitätsklinik in New York am Dienstag im Fachjournal «Archives of
Internal Medicine». Demnach verdoppelt sich die Asthma-Gefahr durch
Östrogene oder die Kombination von Östrogenen und Progestin. Allerdings
komme Asthma im fortgeschrittenen Alter vergleichsweise selten vor, räumt
das Team ein. Es rät Frauen jedoch, bei plötzlichen Problemen mit Asthma
gegebenenfalls die Hormontherapie abzubrechen. Frühere Studien hatten
bereits einen Zusammenhang der Östrogentherapie zu Brustkrebs und
Herzproblemen hergestellt. Das jüngste Ergebnis zum Asthma stammt aus einer
großen Studie der Harvard Universität und des Brigham and Women's
Krankenhauses in Boston mit mehr als 70.000 Krankenschwestern.
Chipkarte: DAK hält Zeitplan für realistisch
24.02. dpa. Die Deutsche
Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat ihre massiven Zweifel an einem
pünktlichen Start der elektronischen Gesundheitskarte abgeschwächt. Der
stellvertretende DAK-Vorstandschef Herbert Rebscher hält es nun doch für
möglich, dass die Karte im Lauf des Jahres 2006 eingeführt wird. Zuvor hatte
er betont, er halte eine Einführung frühestens von Mitte 2007 an «nach und
nach» für möglich. Die Chipkarten-Industrie braucht nach eigener
Einschätzung zwölf Monate Vorlaufzeit für die Herstellung von etwa 80
Millionen Gesundheitskarten. Rebscher sagte am Montag im Inforadio
Berlin-Brandenburg, der pünktliche Start sei machbar, wenn alle Beteiligten
gut zusammenarbeiteten. Der 1. Januar 2006 als gesetzlich vorgeschriebener
Einführungstermin bedeute nicht, dass dann das System auf einen Schlag
komplett umgestellt werde. Wahrscheinlich werde als erstes das elektronische
Rezept realisiert. Nach einem dem Berliner «Tagesspiegel» (Dienstag) nach
eigenen Angaben vorliegenden Positionspapier der Industrie liegen die
Risiken unter anderem in der rechtzeitigen Bereitstellung der
Versicherten-Passbilder. Deshalb müssten die Kassen «sehr frühzeitig» mit
der Erfassung beginnen.
Jeder dritte
Krebstote könnte vermieden werden
24.02. dpa. Experten gehen davon aus, dass
sich rund ein Drittel der krebsbedingten Todesfälle durch konsequente
Vorsorge vermeiden ließe. In Deutschland erkrankten rund 340.000 Menschen
jedes Jahr neu an Krebs, 220.000 Menschen sterben daran. Lungenkrebs habe
mit rund 40.000 Toten jährlich die meisten Opfer, warnte der Generalsekretär
der Deutschen Krebsgesellschaft, Professor Dr. Peter Drings aus Heidelberg:
«Jeder zweite Raucher wird an den Folgen des Rauchens sterben.» «Es müssen
nicht 60 Zigaretten am Tag sein - schon sechs bis acht reichen auf Dauer
aus, um Krebs hervorzurufen. Vor allem, wenn man schon früh damit anfängt»,
mahnte Drings. Bei den 15-jährigen Jungen nähmen die Deutschen europaweit
eine traurige Spitzenposition ein: Bereits ein Drittel von ihnen raucht. Bei
den 18- und 19-Jährigen beiderlei Geschlechts griffen jeweils etwa die
Hälfte zur Zigarette. Käme dann noch Alkohol dazu, steige das Risiko, an
Krebs zu erkranken, deutlich an.
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