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Großbritannien

Omikron wohl bald dominante Variante

Daten der staatlichen britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) belegen eine rasante Ausbreitung der Omikron-Variante auf der Insel. Es wird damit gerechnet, dass diese sich schon sehr bald gegen die Delta-Variante durchgesetzt haben wird.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 14.12.2021  17:55 Uhr

Wie die UKSHA gestern mitteilte, mussten in England mittlerweile zehn Menschen aufgrund einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus stationär behandelt werden, einer verstarb. Die hospitalisierten Patienten stammten aus allen Landesteilen, seien zwischen 18 und 85 Jahre alt und mehrheitlich zweimal geimpft. Die leitende medizinische Beraterin der Behörde, Dr. Susan Hopkins, sagte, es sei nicht überraschend, dass man nun erste Hospitalisierungen von Omikron-Infizierten sehe, da die Krankenhauseinweisungen den Infektionen einige Wochen hinterherliefen. Die ersten Infektionen mit der neuen Variante wurden in Großbritannien Ende November nachgewiesen.

Die UKSHA veröffentlicht in der Pandemie regelmäßig sogenannte technical Briefings zur aktuellen Situation. Im aktuellsten dieser Dokumente, das am 10. Dezember erschien, geht die Behörde detailliert auf die Ausbreitung der Omikron-Variante ein. Demnach haben die Fallzahlen in allen Teilen des Landes stark zugenommen und der R-Wert für Omikron liegt bei 3,7. Setze sich die Wachstumsrate weiter so fort wie bisher, sei damit zu rechnen, dass Omikron bereits Mitte Dezember mehr als 50 Prozent aller SARS-CoV-2-Infektionen in Großbritannien ausmache und somit die bislang dominante Delta-Variante verdrängt habe. Bei anhaltendem Trend seien für Ende Dezember in Großbritannien mehr als eine Million Neuinfektionen pro Tag zu erwarten.

Dreimal so ansteckend wie Delta

Dass Omikron offenbar viel ansteckender ist als Delta, bestätigt eine Kohortenanalyse, für die die UKSHA 72.882 Indexpatienten heranziehen konnte, die im gemeinsamen Haushalt mit mindestens einer nicht infizierten Person lebten. Innerhalb von 14 Tagen hatten in dieser Studie 19 Prozent der Omikron-Infizierten ein weiteres Haushaltsmitglied angesteckt, aber nur 8,3 Prozent der Delta-Infizierten. Die absoluten Fallzahlen waren mit lediglich 121 Omikron-Indexpatienten gegenüber 72.761 Delta-Indexpatienten aber sehr unterschiedlich, was die Belastbarkeit des Ergebnisses einschränkt. Nichtsdestotrotz errechnet die UKSHA mittels einer multivariablen logistischen Regression eine im Vergleich zu Delta dreifach höhere Ansteckungswahrscheinlichkeit bei Omikron.

Die Wirksamkeit der Covid-19-Schutzimpfung gegen die Omikron-Variante schätzt die UKSHA anhand einer auch separat als Preprint veröffentlichten Studie ein. Demnach bot die Astra-Zeneca-Vakzine Vaxzevria® 15 Wochen nach der zweiten Dosis keinerlei Schutz mehr vor symptomatischem Covid-19. Eine Boosterung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty® erhöhte die Schutzwirkung innerhalb von zwei Wochen auf 71,4 Prozent. War bereits die Grundimmunisierung mit zwei Dosen Comirnaty erfolgt, lag die Schutzrate höher, nämlich bei 88 Prozent zwei bis neun Wochen nach der zweiten Dosis, bei 48,5 Prozent nach zehn bis 14 Wochen und bei 34 bis 37 Prozent nach 15 Wochen. Die dritte Comirnaty-Dosis erhöhte in dieser Gruppe die Schutzwirkung auf 75,5 Prozent.

Damit lag die Wirksamkeit der Impfung gegenüber Omikron bei beiden Impfstoffen klar unter der gegenüber Delta, bei Vaxzevria allerdings noch deutlicher als bei Comirnaty. Ein großes Caveat der Studie ist allerdings die noch niedrige Fallzahl an Omikron-Infizierten: Lediglich 581 Patienten hatten sich im Beobachtungszeitraum mit der neuen Variante infiziert; dem standen 56.439 Delta-Infizierte gegenüber. Entsprechend groß waren die 95-Prozent-Konfidenzintervalle in der Omikron-Gruppe. Zudem weisen die Autoren darauf hin, dass in Großbritannien zunächst vor allem Hochrisikopatienten mit Vaxzevria geimpft wurden, wodurch das Ergebnis zusätzlich zuungunsten des heimischen Impfstoffs verzerrt sein könnte.

Über das Ausmaß des Schutzes vor schwerem Covid-19-Verlauf lässt sich anhand dieser Studie keine Aussage treffen, da hierfür die Fallzahl zu gering ist.

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