Ohne mehr Pharmazie-Studienplätze geht es nicht |
Daniela Hüttemann |
27.03.2023 16:00 Uhr |
In Thüringen kann man Pharmazie in Jena studieren – was nicht selbstverständlich ist, wurde doch vor einigen Jahren über eine Schließung des Instituts diskutiert. Das ist glücklicherweise schon länger vom Tisch. Nun steht ein Neubau an, allerdings ohne Ausbau der Ausbildungskapazitäten.
Wünschen sich mehr Studienplätze in Thüringen sowie überhaupt die Möglichkeit, in ihrem Bundesland, nämlich Brandenburg, Pharmazie zu studieren: Danny Neidel, Geschäftsführer der LAK Thüringen (rechts), und Jens Dobbert, Präsident der LAK Brandenburg (links). / Foto: PZ/Alois Müller
Dabei gebe es auch in Thüringen es einen flächendeckenden Mangel an Approbierten, betonte Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen. Er geht von 800 nachzubesetzenden Stellen in den nächsten 15 Jahren aus. Daher brauche es statt der bisherigen 75 mindestens 100 Studienplätze in Jena – und eben auch einen eigenen Studiengang im nicht so weit entfernten Brandenburg.
»Mehr Studienplätze sind die einzige Lösung, nur so können wir das Versorgungsproblem lösen«, so Neidel. »Wenn die Politik sagt, Pharmazie-Studienplätze sind uns zu teuer, muss sie sich fragen lassen, wie viel ihr die Arzneimittelversorgung wert ist.«
An Studienplatzbewerbern mangle es dagegen nicht. Mit dem jährlichen »Tag der Pharmazie« habe man eine große Veranstaltung in Jena, bei der jährlich 1500 Schülerinnen und Schüler erfahren, dass »Apotheke mehr als Schubladen ziehen« ist. Neben mehr Interessenten für das Pharmaziestudium habe man so auch die Chance, dass Images des Apothekers und der Apotheke bei jungen Menschen zu verbessern.