»Offene Fragen und fehlende Planbarkeit« |
Melanie Höhn |
12.12.2024 13:45 Uhr |
Das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehenden Neuwahlen dürften nicht dazu führen, dass ein Ausbau der Pharmastrategie ins Stocken gerate. »Die Stärkung des Pharmastandorts bietet enorme Chancen für die deutsche Wirtschaft«, erklärte Brakmann. »Wir müssen die begonnenen Initiativen wie die Förderung von Produktionsstandorten und die Verbesserung der europäischen Rahmenbedingungen konsequent weiterverfolgen, insbesondere, da andere Branchen für den Wirtschaftsstandort Deutschland immer mehr wegbrechen.«
Ein zentrales Anliegen der Branche für die kommende Legislaturperiode sei die Bekämpfung von Lieferengpässen durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Basismarkt und die Weiterentwicklung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG). »Die aktuellen Leitplanken zur Preisbildung und der Kombinationsabschlag hemmen Innovationen«, so Brakmann weiter. »Wir können viel mehr medizinischen Fortschritt, als wir mit der derzeitigen Regulierung abbilden. Neue Studienkonzepte, Endpunkte und Therapien brauchen eine Nutzenbewertung und eine Preisbildung, die den Zusatznutzen von Therapien besser berücksichtigt.«
Es müsse über reine Kostendämpfungsmaßnahmen in der Gesundheitspolitik hinausgedacht werden. Gesundheits-, Umwelt-, Wirtschafts- und Innovationspolitik seien eng miteinander verzahnt. Nur mit einem breiten Ansatz könnten die Herausforderungen für Deutschland bewältigt und die Chancen genutzt werden, erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands. Die kommenden Monate böten eine entscheidende Gelegenheit, die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit starker Pharmaindustrie in Deutschland zu stellen – »von der Forschungsförderung über die Digitalisierung bis zur Produktions- und Versorgungsstärkung, gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft«, resümierte Brakmann.