»Offene Fragen und fehlende Planbarkeit« |
Melanie Höhn |
12.12.2024 13:45 Uhr |
Pharma Deutschland-Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann betont, dass das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehenden Neuwahlen nicht dazu führen dürfen, dass ein Ausbau der Pharmastrategie ins Stocken gerät. / © Svea Pietschmann
Das Bundeskabinett hatte am 13. Dezember 2023 seine Nationale Pharmastrategie beschlossen, um Deutschland als globalen Forschungs- und Produktionsstandort zu stärken und die Rahmenbedingungen für den Pharmabereich zu verbessern.
Ein Jahr danach fordert der Verband Pharma Deutschland eine entschlossenere Umsetzung der Pharmastrategie in den kommenden Jahren. Im bereits beschlossenen Medizinforschungsgesetz sieht der Verband einen ersten richtigen Umsetzungsschritt und wichtigen Impuls für bessere Forschungsbedingungen in Deutschland, hieß es heute in einer Pressemeldung. Zudem verknüpfe das Gesetz den Preis eines neuen Medikaments wieder direkt mit seinem Nutzen, wenn ein Teil der Forschung hierzulande durchgeführt werde.
Ebenfalls positiv bewertet der Verband, dass sein Lösungsvorschlag zur Problematik von Good Manufacturing Practice (GMP)-Inspektionen in Drittstaaten ins Medizinforschungsgesetz aufgenommen worden ist. Diese Regelung helfe, Produktionsausfälle aufgrund fehlender GMP-Zertifikate zu verhindern und die Versorgung in Deutschland zu sichern.
Zudem unterstreicht Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für den Pharmastandort Deutschland auf der Grundlage der Pharmastrategie weiter zu stärken. »Wir stehen national und international vor vielen offenen Fragen und fehlender Planbarkeit. Wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten will, brauchen wir jetzt verlässliche Rahmenbedingungen und eine klare politische Unterstützung.«
Erst kürzlich erklärte Brakmann in einem Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung, dass die Pharmastrategie zwar viele richtige Ansätze formuliert habe, um die Bedingungen für Pharma am Standort Deutschland zu verbessern – der Prozess jetzt aber durch das Ampel-Aus vollständig zum Erliegen gekommen sei.