Nur noch jede 16. Frau nimmt sie ein |
Manchen Frauen bereiten die Wechseljahre keine Probleme, anderen machen sie schwer zu schaffen. Eine Hormonersatztherapie wird immer an die individuelle Situation angepasst. / Foto: Adobe Stock/Peter Atkins
Beim Blick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zeigt sich deutlich, dass immer weniger Frauen Hormonersatzpräparate verordnet bekommen. Im Jahr 2000 entschieden sich 37 Prozent der Frauen in der entsprechenden Altersgruppe für hormonelle Behandlungsmethoden, zehn Jahre später waren es noch rund 10 Prozent. Seit 2020 stagniere der Wert, berichtet die TK in einer Pressemeldung zu ihrem aktuellen Gesundheitsreport 2022. Etwa jede 16. erwerbstätige Frau zwischen 45 und 65 Jahren habe ein Hormonpräparat von ihrem Arzt verordnet bekommen (6,4 Prozent).
Vor 20 Jahren galt die hormonelle Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren als gängige Therapieform. Wissenschaftliche Studien zeigten jedoch zunehmend mögliche Risiken und Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie (HRT) auf. So kann das Risiko für Brustkrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen. Gemäß der 2021 aktualisierten S3-Leitlinie »Peri- und Postmenopause« der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wird eine HRT immer an die Situation und Beschwerden der Frau angepasst: Eine HRT wird so lang wie individuell erforderlich empfohlen.
Frauen, die unter hormonell bedingten vasomotorischen und/oder urogenitalen Beschwerden leiden, sollten sich sorgfältig über die Vor- und Nachteile von Hormonersatzpräparaten und mögliche Alternativen informieren lassen, rät die TK. Dabei können Hormonpräparate auch zusätzlichen Benefit bringen. Bei Frauen mit Diabetes tragen sie zur Stabilisierung der Blutzuckerkontrolle bei.