Nur ein Antibiotika-Hersteller in Deutschland |
Laut Pro Generika hat die Politik das Problem zwar erkannt, packe es aber trotzdem nicht an der Wurzel an. Das zeige sich beispielsweise am Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG). Dieses schreibe zwar vor, dass in einem Rabattvertrag die Hälfte des Wirkstoffs von einem Hersteller mit europäischer Quelle kommen muss. Allerdings nur, wenn es einen solchen gebe. Am strukturellen Problem, wonach sich die Arzneimittelhersteller zurückziehen, wenn die Produktion für sie wirtschaftlich nicht mehr machbar ist, ändere auch das ALBVVG nichts.
Pro Generika spricht sich deshalb für eine gezielte Standortförderung aus, um die Antibiotikaherstellung in Europa anzusiedeln. »Es braucht langfristige Lösungen. Die Politik muss dafür sorgen, dass sich die Produktion von Antibiotika wieder lohnt«, fordert Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika. Die Politik müsse verhindern, dass noch mehr Unternehmen abwandern und dafür sorgen, dass diese wieder in Europa investieren. »Und sie muss verbindliche Vorgaben für regional diversifizierte Lieferketten machen, damit die Abhängigkeit von China nicht weiter steigt«, betont Bretthauer.