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Westfalen-Lippe

Nur 150 Praxen sind bereit für den E-Rezept-Start

Der Start der E-Rezept-Testphase in den Regionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein rückt näher. Während alle rund 18.000 Apotheken in Deutschland bis zum 1. September startklar sein müssen, sieht das bei den Praxen noch anders aus: In Westfalen-Lippe sind erst wenige Praxen in der Lage, E-Rezepte auszustellen. Wie viele Praxen in Schleswig-Holstein am Rollout teilnehmen, steht zurzeit noch nicht fest.
Anne Orth
16.08.2022  16:30 Uhr

Nach einem Beschluss der Gematik-Gesellschafterversammlung müssen alle rund 18.000 Apotheken in Deutschland ab dem 1. September flächendeckend in der Lage sein, elektronische Rezepte anzunehmen. Der Rollout des E-Rezepts, der am 1. September in den Testregionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein startet, läuft dort laut Gematik stufenweise ab und ist an Kriterien geknüpft.

Im Gegensatz zu den Apotheken müssen die Kassenärzte nicht flächendeckend zum 1. September E-Rezept-ready sein. Vielmehr sollen die einzelnen KV-Regionen schrittweise einsteigen. In Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein soll das neue Verordnungssystem zunächst mit einer begrenzten Anzahl von Praxen getestet werden. Da es aber immer wieder technische Anbindungsprobleme bei den Medizinern gab, stellt sich die Frage, wie viele Praxen überhaupt an diesem Test teilnehmen können.

Die PZ hat sich dazu bei beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) umgehört. In Westfalen-Lippe haben sich bis zum 15. August etwa 150 Praxen bereit erklärt, am Rollout des E-Rezepts teilzunehmen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) auf Nachfrage der PZ mitgeteilt. Insgesamt gibt es im Bereich der KVWL etwa 10.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte.

Rollout in Westfalen-Lippe mit 250 Praxen geplant

Die Zahl der teilnehmenden Praxen soll aber bis zum Teststart noch etwas ansteigen. »Derzeit planen wir zum Start am 1. September mit maximal 250 Praxen, um einen direkten und engen Support bei der Einführung leisten zu können«, informiert Pressesprecher Stefan Kuster. In der nächsten Stufe ab 1. Oktober wolle die KV den Kreis der Teilnehmenden dann auf höchstens 500 Praxen erweitern. Des Weiteren stehe die KV in engem Austausch mit Praxisnetzen, Berufsverbänden und den Herstellern der Praxisverwaltungssysteme, um gezielt weitere Praxen ansprechen zu können.  

Die KVWL biete den Praxen, die am Rollout teilnehmen, Onboarding-Termine mit den Herstellern zur Einführung in die Anwendung an, informiert Kuster. Zudem stelle die KV den Praxen ein eigenes E-Rezept-Team zur Verfügung, das Fragen beantworten und die Praxisteams unterstützen soll. Die Praxisteams könnten Fehler melden, beispielsweise zu den Übertragungswegen, damit die KVWL diese bei den jeweiligen Beteiligten platzieren könne. »Geht es an den flächendeckenden Rollout, profitieren alle weiteren Praxen von den Erkenntnissen«, sagt KVWL-Pressesprecher Kuster.

KVSH fragt Teilnahme am Rollout noch ab

In der Testregion Schleswig-Holstein ist zwei Wochen vor dem Rollout des E-Rezepts noch nicht klar, wie viele Praxen sich daran beteiligen. »Wir bereiten gerade eine Checkliste vor, über die uns die Praxen melden können, ob sie E-Rezepte ab dem 1. September ausstellen können und wollen«, informiert Marco Dethlefsen, Pressesprecher und stellvertretender Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik und Kommunikation der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) auf Nachfrage der PZ. Die Einführung erfolge nicht nur bundesweit mithilfe eines Stufenplans, sondern auch innerhalb von Schleswig-Holstein stufenweise. Eine Verpflichtung für Praxen, am Rollout teilzunehmen, gebe es nicht. »Ob sich Praxen am E-Rezept beteiligen, hängt wesentlich davon ab, ob es durch die Digitalisierung des Rezept-Prozesses zu einer Entlastung der Praxen kommt«, erläutert Dethlefsen.

Hemmnisse für die Einführung des E-Rezeptes sieht der KVSH-Pressesprecher in technischen Problemen. Diese sieht die KV aber nicht im Ärztebereich, sondern im staatlich aufgebauten E-Rezept-System. Konkret nennt der KV-Sprecher den Umstand, dass Patienten die Gematik-App nutzen müssen, um E-Rezepte auf dem digitalen Weg an die Apotheken zu übertragen. Um sich in der App anzumelden, brauchen Patienten allerdings ein NFC-fähiges Smartphone und eine NFC-fähige Gesundheitskarte samt PIN von ihrer Krankenkasse. Dies trifft aber nur für sehr wenige Versicherte zu. »Krankenkassen sind derzeit nur vereinzelt in der Lage, NFC-fähige Gesundheitskarten auszugeben, und nicht alle Patienten haben Smartphones«, bemängelt KVSH-Sprecher Dethlefsen.

Klar ist aber auch, dass die Gematik-App nicht der einzige Übertragungsweg für das E-Rezept ist. Die Arztpraxen können den E-Rezept-Code ausdrucken. Wie die PZ berichtete, will das Bundesgesundheitsministerium zudem die elektronische Gesundheitskarte (EGK) als Transportmedium für das E-Rezept akzeptieren. Ab 2023 soll die EGK als Transportmedium zur Verfügung stehen.

 

 

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