Notdienst darf kein Zuschussgeschäft sein |
Brigitte M. Gensthaler |
26.06.2025 23:50 Uhr |
Justitiar Uwe Kriessler gab in der Vertreterversammlung einen Rückblick auf die neue elektronische Notdienstplanung. Die algorithmenbasierte arrhythmische Verteilung der Notdienste laufe nun seit Monaten »stabil und erfolgreich«, erklärte Kriessler. Die Planung werde abgestimmt mit den Kammern in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Apotheken in angrenzenden Bundesländern könnten unter bestimmten Voraussetzungen eingebunden werden.
Es waren laut Kriessler ursprünglich Dienste für 2155 Apotheken in Baden-Württemberg zu planen; derzeit seien es nur noch 2127 Betriebe. »Wir konnten im Vergleich zum Vorjahr etwa 9000 Dienste einsparen.« Einzelne Apotheken mussten jedoch mehr Dienste leisten und es habe auch Kritik aus dem Berufsstand gegeben. Im deutschlandweiten Vergleich schneide Baden-Württemberg mit maximal 29 Diensten/Jahr gut ab, zeigte Kriessler auf. »Im Vergleich zum Durchschnitt 2023 sank die Zahl der Dienste um 24 Prozent.«
Aus der Bevölkerung sei keine nennenswerte Kritik gekommen, allenfalls einzelne Beschwerden über Apotheken, »aber nicht viel mehr als früher«. In 95 Prozent der Fälle finde ein Patient innerhalb von 20 km eine Notdienstapotheke; durchschnittlich seien es 8 km.
Derzeit würden die Planungssoftware für das Jahr 2026 weiterentwickelt und der Algorithmus überarbeitet. Als Ziele nannte Kriessler unter anderem eine gleichmäßigere Verteilung der Dienste auf verschiedene Wochentage sowie innerhalb eines Monats und eine gleichmäßigere Verteilung der Notdienste zu den Nachbarapotheken. Die Abstände der Dienste sollten auf sieben Tage erweitert werden.
Der Plan 2026 soll nach den Sommerferien versandt werden; nach der Tauschphase werde Mitte bis Ende Oktober die Anordnung der Dienste versandt, sagte Kriessler.