Noch längst nicht alles geklärt |
Applaus erntete Preis, als er betonte, dass sichergestellt werden müsse, »dass Versandhändler nicht Tag für Tag das Recht brechen«. Er sehe hier zuvorderst die Politik in der Pflicht – im Gegensatz zu Warken: Auch die GKV und die Apothekerschaft selbst könnten Rechtsbrüche ahnden, so die Ministerin. Die Problematik sei insgesamt sehr komplex. Insgesamt brauche es einen Mix aus Maßnahmen, um das bestehende Recht durchzusetzen und zu prüfen, wo es noch Lücken gibt.
»Das Hauptproblem ist, dass der Versand von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln überhaupt zugelassen wurde«, nutzte der ABDA-Präsident diese Steilvorlage. In wenigen europäischen Ländern sei der Versand von Rx-Arzneimitteln überhaupt erlaubt. Warken ist für einen neuen Vorstoß in Richtung Rx-Versandverbot prinzipiell offen, hat aber europarechtliche Bedenken. »Ich kann aber die Möglichkeiten, die es gibt, noch einmal prüfen«, sagte sie.
Eine weitere Baustelle, die noch angegangen werden müsse, seien die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept, sagte Warken. Hier müssten die Systeme dringend stabilisiert werden, zudem müssten die beiden Produkte noch weiterentwickelt werden. Sie dankte der Apothekerschaft, die auf diesem Gebiet eine Stütze sei. Man befände sich im Austausch hierzu. »Allen ist klar, dass noch nachjustiert werden muss.«
Preis zeigte sich sehr zufrieden damit, einen Dialog mit der Bundesgesundheitsministerin zu haben und sich gegenseitig vertrauen zu können.