Pharmazeutische Zeitung online
Turoctocog alfa pegol

Noch ein Faktor VIII

Ein weiteres Faktor-VIII-Präparat erweitert seit Kurzem die Therapieoptionen für Menschen mit Hämophilie A. Turoctocog alfa pegol ist ein pegylierter Gerinnungsfaktor, was die Halbwertszeit verglichen mit der nicht pegylierten Variante um etwa die Hälfte verlängert.
Annette Mende
06.09.2019  11:00 Uhr

Mit Turoctocog alfa pegol (Esperoct® 500 I.E., 1000 I.E., 1500 I.E., 2000 I.E. und 3000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Novo Nordisk) kam jetzt ein weiteres Faktor-VIII-Präparat auf den deutschen Markt. Es handelt sich um die pegylierte Variante des ebenfalls von Novo Nordisk hergestellten Turoctocog alfa (NovoEight®), eines rekombinanten Blutgerinnungsfaktors VIII. Wie NovoEight darf Esperoct eingesetzt werden zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit angeborenem Faktor-VIII-Mangel (Hämophilie A). Im Gegensatz zu NovoEight ist aber Esperoct nur für Patienten ab zwölf Jahren zugelassen.

Esperoct wird individuell dosiert. Zur Prophylaxe beträgt die empfohlene Anfangsdosis 50 I.E. pro kg Körpergewicht alle vier Tage und die maximale Einzeldosis 75 I.E. pro kg Körpergewicht. Abhängig vom Faktor-VIII-Spiegel und der Blutungsneigung kann das Dosierintervall verlängert werden; in Studien wurde unter anderem eine einmal wöchentliche Gabe getestet. Verglichen mit nicht modifizierten Faktor-VIII-Präparaten hat Esperoct durch die Pegylierung eine um den Faktor 1,6 verlängerte Halbwertszeit.

Die prophylaktische Wirkung von Esperoct wurde in einer Studie an 175 Patienten mit schwerer Hämophilie A gezeigt. Die geschätzte annualisierte Blutungsrate (ABR) für alle Blutungen (einschließliche traumatische und spontane Blutungen sowie Gelenkblutungen) lag bei 3,70. Bei 70 Patienten (40 Prozent) traten keine Blutungen auf. Bei der Behandlung von Blutungsepisoden betrug die Gesamterfolgsrate 87,7 Prozent. 94,4 Prozent aller Blutungen konnten mit 1 bis 2 Injektionen von Esperoct gestoppt werden.

Häufige Nebenwirkungen waren Reaktionen an der Injektionsstelle sowie Ausschlag, Erythem und Juckreiz. Gelegentlich kam es zu Überempfindlichkeitsreaktionen. Ein 18-jähriger, vorbehandelter Patient entwickelte unter Esperoct-Prophylaxe Hemmkörper, also neutralisierende Antikörper gegen Faktor VIII. Laut Fachinformation gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass das Risiko der Hemmkörper-Bildung unter Esperoct höher ist als bei Anwendung anderer Faktor-VIII-Präparate.

Da Hämophilie A eine X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankung ist, gibt es nahezu keine weiblichen Patienten. Die Frage nach der Sicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit stellt sich somit nicht.

Esperoct ist in der Originalverpackung bei 2 bis 8 °C im Kühlschrank aufzubewahren. Es kann einmalig für bis zu zwölf Monate bei Raumtemperatur (bis zu 30 °C) gelagert werden. Die rekonstituierte Lösung muss klar und farblos sein und sollte sofort, jedoch spätestens nach vier Stunden bei Lagerung bei Raumtemperatur beziehungsweise spätestens nach 24 Stunden bei Kühlschranklagerung, verwendet werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa