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Niedrig dosiertes ASS erhöht Risiko für Eisenmangel und Anämie

Im Rahmen einer täglichen Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin steigt bei älteren Menschen das Risiko für eine Anämie über einen Zeitraum von drei Jahren deutlich. Dies zeigt eine Post-hoc-Analyse der randomisierten kontrollierten Studie »ASPREE«.
Theo Dingermann
20.06.2023  07:00 Uhr
Niedrig dosiertes ASS erhöht Risiko für Eisenmangel und Anämie

Es ist bekannt, dass auch die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin das Risiko für schwere Blutungen erhöhen kann. Allerdings war bisher kaum untersucht, wie eine Langzeittherapie mit niedrig dosiertem Aspirin die Risiken für einen Eisenmangel und eine Anämie erhöhen.

Dieser Frage widmeten sich nun Forschende um Associate Professorin Zoe K. McQuilten von der School of Public Health and Preventive Medicine der Monash University in Melbourne. Sie analysierten Daten der randomisierten kontrollierten Studie »ASPREE« (ASPirin in ReducingEvents in the Elderly). Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben sie in »Annals of Internal Medicine« publiziert.

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht man von einer Anämie, wenn die Hämoglobin-Konzentration bei Männern unter 120 g/L und bei Frauen unter 110 g/L sinkt. Man schätzt, dass nach dieser Definition weltweit etwa 30 Prozent der Menschen im Alter von 75 Jahren oder älter anämisch sind.

Anämie bei älteren Menschen wird am häufigsten auf einen Eisenmangel (15 bis 20 Prozent), auf medizinische Begleiterkrankungen (einschließlich Nierenfunktionsstörungen) und/oder auf Entzündungen (zum Beispiel Anämie bei chronischen Krankheiten) zurückgeführt. Bei etwa einem Drittel der Fälle bei älteren Menschen ist jedoch die Ursache für die Anämie nicht bekannt.

Okkulter Blutverlust durch ASS

Eine Ursache für das Auftreten einer Anämie könnte ein okkulter Blutverlust sein, der im Rahmen einer Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS, bekannt unter dem Markennamen Aspirin®) auftritt. Um diese Möglichkeit zu überprüfen, werteten die australischen Forschenden im Rahmen einer Post-hoc-Analyse der ASPREE-Studie die jährlich gemessen Hämoglobin-Konzentrationen aller Studienteilnehmern aus. Zudem bezogen sie in ihre Studie die Ferritin-Konzentrationen ein, die zu Beginn der Studie und drei Jahre danach bei einer nach dem Zufallsprinzip definierten Teilgruppe der Studienteilnehmer bestimmt wurden.

In die Studie waren Menschen im Alter von 70 Jahren oder älter eingeschlossen. Teilnehmer mit afroamerikanischer oder hispano-afrikanischer Abstammung waren 65 Jahre oder älter. Alle Studienteilnehmer waren mit 100 mg Aspirin täglich oder mit Placebo behandelt worden.

Insgesamt waren in die Studie zunächst 19.114 Personen aufgenommen worden, die nach dem Zufallsprinzip einer Verum- oder Placebogruppe zugewiesen worden waren. Für die Analyse kamen schließlich 18.153 Probanden in Frage; 9047 Personen in der Verum-Gruppe und 9106 Probanden in die Placebogruppe.

Die Anämiehäufigkeit in den beiden Gruppen betrug 51,2 pro 1000 Personenjahre für die mit ASS behandelten Probanden und 42,9 pro 1000 Personenjahre für die Probanden in der Placebogruppe. Daraus errechnet sich ein Hazard-Ratio von 1,20. Das heißt, das Risiko für eine Anämie stieg durch die Behandlung mit niedrig dosiertem Aspirin um 20 Prozent.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren hatte die Hämoglobin-Konzentration bei den Probanden in der Placebogruppe im Schnitt um 3,6 g/L abgenommen, wohingegen sie in der ASS-Gruppe um 4,2 g/L abnahm.

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