Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Forschungsergebnisse

Neues zu Ginkgo, Psilocybin, Ingwer und Sägepalmenfrüchten

Aktuelle präklinische und klinische Fortschritte bei Phytopharmaka und Naturstoffen lassen aufhorchen. So konnten weitere Inhaltsstoffe des Ginkgo-Trockenextrakts EGb761® charakterisiert werden. Zudem gibt es neue klinische Aspekte zur Anwendung von Psilocybin, Ingwer- und Sägepalmenfrüchtezubereitungen. 
AutorKontaktManfred Schubert-Zsilavecz
AutorKontaktMario Wurglics
Datum 08.09.2021  07:00 Uhr

Potenzielle neue Indikationen für Ingwer

Das Rhizom des Ingwers (Zingiber officinale) wird als traditionelles Heilmittel zur Linderung von verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelbehörde sieht in der aktuell in Überarbeitung befindlichen Monographie die Wirksamkeit des Ingwers bei Reisekrankheit als belegt an. Für die Behandlung von leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden einschließlich Blähungen ist die klinische Datenlage hingegen weniger gut. Schwangerschaftserbrechen, Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen (CINV) oder postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) fanden bisher keine Erwähnung in der HMPC-Monographie. Das könnte sich in der nächsten Auflage jedoch ändern.

Zahlreiche klinische Studien zeichnen mittlerweile ein durchweg posi­tives Bild in den aufgeführten Indika­tionsbereichen. Eine systematische Übersichtsarbeit mit mehr als 109 randomisierten klinischen Studien zeigt positive Effekte von Ingwer bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft. Die Forscher werteten dazu zehn kontrollierte klinische Studien aus. Im Vergleich zu Placebo zeigten sich in der Ingwer-Behandlungsgruppe signifikante positive Effekte. Darüber hinaus konnte vergleichbare Effektivität mit etablierten Therapieoptionen wie Vitamin B6 (Pyridoxin), Anti­histaminika oder Metoclopramid (MCP) nachgewiesen werden. Gastrointestinale Beschwerden waren die häufigsten unerwünschten Wirkungen des Ingwers, die meistens als nicht schwerwiegend eingestuft wurden. Bezüglich der Teratogenität gibt ein Review Entwarnung.

Sägepalmenfrüchteextrakt ebenso wirksam wie Alphablocker

Auch im Bereich der Urologie lassen neue Ergebnisse aufhorchen. Eine Metaanalyse von vier kontrollierten Studien mit insgesamt 1080 Patienten widmete sich der Frage, ob Sägepalmenfrüchteextrakt bei mindestens sechsmonatiger Anwendung die Beschwerden des unteren Harntrakts aufgrund einer benignen Prostatahyperplasie vergleichbar wie Tamsulosin lindern kann. Die Anwendung von Sägepalmenfrüchteextrakt führte im Vergleich mit dem Alphablocker zu einer ähnlichen Verbesserung der Miktionsbeschwerden, erhoben anhand des International Prostate Symptom Score (IPSS), sowie der Lebensqualität. Vergleichbar waren auch die Resultate für die maximale Harnflussrate, das Restharnvolumen und die Werte des prostataspezifischen Antigens. Lediglich bei der Verringerung des Prostatavolumens war der Effekt durch Tamsulosin stärker aus­geprägt. Der Pflanzenextrakt erhöhte nicht das Risiko von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, insbesondere in Bezug auf Ejakulationsstörungen und Libidoverlust.

Im Einklang damit stehen aktuelle Daten aus einer Subgruppenanalyse der QUALIPROST-Studie, die einen Vorteil in der Kombination der beiden Therapieoptionen zeigen. In der sechsmonatigen, offenen Beobachtungsstudie verbesserte sich der IPSS um 7,2 ± 5,0 Punkte in der Kombinations-Gruppe (n = 184) im Vergleich zu 5,7 ± 4,3 Punkte unter Tamsulosin (n = 263) und 5,4 ± 4,6 Punkte unter Sägepalmenmonotherapie (n = 262). Von allen Parametern war in erster Linie eine ausgeprägte Verbesserung der Lebensqualität bei der Kombinationstherapie zur beobachten. Die Monotherapie mit dem Pflanzenextrakt wurde auch hier gut vertragen, bei der Kombinationstherapie dominierten die unerwünschten Effekte des Tamsulosins, nicht zuletzt in Bezug auf Sexualfunktion und Blutdruck.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa