Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Forschungsergebnisse

Neues zu Ginkgo, Psilocybin, Ingwer und Sägepalmenfrüchten

Aktuelle präklinische und klinische Fortschritte bei Phytopharmaka und Naturstoffen lassen aufhorchen. So konnten weitere Inhaltsstoffe des Ginkgo-Trockenextrakts EGb761® charakterisiert werden. Zudem gibt es neue klinische Aspekte zur Anwendung von Psilocybin, Ingwer- und Sägepalmenfrüchtezubereitungen. 
AutorKontaktManfred Schubert-Zsilavecz
AutorKontaktMario Wurglics
Datum 08.09.2021  07:00 Uhr
Neues zu Ginkgo, Psilocybin, Ingwer und Sägepalmenfrüchten

Der pflanzliche Arzneistoff EGb761® ist ein aus Ginkgo-Blättern hergestellter Trockenextrakt, der unter anderem zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen bei demenziellen Syndromen eingesetzt wird. Das Europä­ische Arzneibuch zählt EGb761 zu den sogenannten quantifizierten Extrakten mit nachgewiesenen Beiträgen einzelner Inhaltsstoffklassen zur klinischen Wirkung (zum Beispiel Flavonglykoside und Terpenlactone), wobei die vollständige Aufklärung der pharmakologischen Wirkprinzipien noch aussteht. Die bisher charakterisierten Komponenten entsprechen rund 30 Prozent der Massenbilanz des Gesamtextrakts.

Mit Blick auf eine systematische Charakterisierung des Gesamtextrakts konnte nun ein bedeutender Fortschritt erzielt werden. Forschenden ist es gelungen, die Zusammensetzung der Proanthocyanidin-Fraktion von EGb761 mittels HPLC umfassend zu charakterisieren. Es konnte gezeigt werden, dass die Proanthocyanidine oligomere und polymere Strukturen aufweisen, wobei nach saurer Hydro­lyse als Hauptbausteine Delphinidin und Cyanidin identifiziert wurden. Die analytische Charakterisierung dieser wichtigen Inhaltsstoffklasse, die ungefähr 7 Prozent der Masse des Gesamtextrakts ausmacht, ist nicht zuletzt mit Blick auf mögliche Beiträge dieser Inhaltsstoffe zur klinischen Wirksamkeit von Interesse.

Psilocybin als Antidepressivum

Die Behandlung von Depressionen mit den zur Verfügung stehenden Antidepressiva leidet unter zwei maßgeblichen Einschränkungen. Zum einen setzen die gewünschten klinischen Effekte meist erst nach einer Latenzzeit ein, zum anderen sprechen viele Patienten nicht auf die verfügbaren Therapieoptionen an (therapieresistente Depressionen). Letztere adressiert die potenzielle Zulassung des Naturstoffs Psilocybin als Anti­depressivum. Psilocybin ist ein Indolalkaloid, dessen Konsum in der Regel in Form von Psilocybin-haltigen Pilzen erfolgt. Es bewirkt als Prodrug psychedelischen Rausch mit visuellen Halluzinationen. Dieser Zustand ist einem LSD-Rausch sehr ähnlich, hält aber in der Regel kürzer an. Verantwortlich für diese Wirkung ist das Hydrolyseprodukt Psilocin.

Psilocybin zählt zu den sogenannten klassischen Psychedelika, die Wahrnehmung, emotionales Erleben und Bewusstsein tiefgreifend verändern können. Das macht sie für die Behandlung psychischer Erkrankungen interessant. Seit einigen Jahren sind Psychedelika wieder verstärkt in den Fokus der psychopharmakologischen Forschung gerückt. Eine Phase-II-Studie lieferte vielversprechende Hinweise zur Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin in der Depressionstherapie, deren Ergebnisse jetzt durch eine Studie in Deutschland abgesichert werden sollen. Diese wird federführend am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim sowie an der Charité in Berlin durchgeführt.

In die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie EPIsoDE sollen 144 Patienten und Patieninnen mit Depressionen im Alter von 25 bis 65 Jahren aufgenommen werden, bei denen andere Therapien nicht oder nicht mehr wirksam waren. Die Behandlung erfolgt in zwei circa sechsstündigen Psilocybin-Sitzungen im Abstand von sechs Wochen. Hinzu kommen insgesamt drei vorbereitende Sitzungen sowie vier ­Integrationssitzungen, bei denen die Psilocybin-Erfahrungen mit therapeutischer Unterstützung in den persönlichen Sinnrahmen eingebettet werden. In den Psilocybin-Sitzungen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entweder 5 oder 25 mg Psilocybin oder Placebo. Nach sechs und zwölf Monaten erfolgt jeweils eine Kontrolluntersuchung, um die langfristigen Effekte zu erfassen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa