Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Maribavir

Neues Reservemittel bei CMV-Infektion

Infektionen mit dem Cytomegalievirus (CMV) verlaufen meistens asymptomatisch, bei immungeschwächten Menschen aber potenziell schwer. Für betroffene Patienten gibt es jetzt das neue Virostatikum Maribavir.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 04.01.2023  07:00 Uhr

CMV gehört zu den Herpesviren und ist weltweit verbreitet. In Deutschland hat laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) etwa jeder zweite Erwachsene eine Infektion mit CMV durchgemacht, häufig werden bereits Babys bei der Geburt von ihrer Mutter angesteckt. CMV kann in Tränenflüssigkeit, Speichel, Urin, Genitalsekret sowie Muttermilch und Blut enthalten sein. Bei Immunkompetenten verläuft eine Infektion zumeist asymptomatisch oder mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen. Bei Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr kann es zu Komplikationen kommen: Verschiedene Organe können geschädigt werden; ein CMV-Befall der Netzhaut (Retinitis) kann zu Erblindung führen.

Zur Therapie der aktiven CMV-Infektion steht das Nukleosidanalogon Ganciclovir zur Verfügung. Es wird von der viralen Proteinkinase UL97 zu Ganciclovir-Monophosphat phosphoryliert und dadurch aktiviert. Damit hängt die Wirkung von Ganciclovir vom Funktionieren dieser Proteinkinase ab. Das ist im Zusammenhang mit dem neuen Wirkstoff Maribavir wichtig, weil dieser UL97 inhibiert. Dadurch werden die Replikation und Reifung, Enkapsidierung und Kernausschleusung von CMV-DNA gehemmt.

Da Maribavir Ganciclovir antagonisiert, ist die gleichzeitige Anwendung kontraindiziert. Dasselbe gilt für die gleichzeitige Anwendung von Maribavir mit Valganciclovir, dem oral bioverfügbaren Prodrug von Ganciclovir.

Maribavir (Livtencity® 200 mg Filmtabletten, Takeda Pharma) ist indiziert zur Behandlung einer CMV-Infektion und/oder -Erkrankung bei erwachsenen Patienten nach einer Stammzell- oder Organtransplantation, die refraktär gegenüber einer oder mehreren vorhergehenden Therapien ist. Diese müssen Ganciclovir/Valganciclovir, Cidofovir oder Foscarnet eingeschlossen haben.

Die empfohlene Dosis beträgt 400 mg Maribavir (zwei Filmtabletten) zweimal täglich für acht Wochen. Abhängig vom Zustand des Patienten kann die Behandlungsdauer individualisiert werden. Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten im Ganzen geschluckt oder auch zerdrückt und über eine Magensonde gegeben werden. Wenn eine Dosis vergessen wurde, soll diese nur dann noch nachgeholt werden, wenn der nächste Einnahmezeitpunkt noch mehr als drei Stunden entfernt ist. Danach soll die vergessene Dosis ausgelassen und die Einnahme zum nächsten Zeitpunkt wie geplant fortgesetzt werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa