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Polatuzumab Vedotin

Neues Blutkrebsmittel beim Lymphom

Ab Februar ist für Patienten mit einem bestimmten Non-Hodgkin-Lymphom eine neue Therapieoption auf dem Markt: Polatuzumab Vedotin ist das erste Chemotherapeutikum für Betroffene, die für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation nicht infrage kommen, und konnte deren Überleben verlängern.
Kerstin A. Gräfe
06.03.2020  08:00 Uhr

Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind relativ selten. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 9160 Männer und 7880 Frauen daran. Abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit des Krebses unterteilt man das NHL in eine indolente (langsam wachsende) oder aggressive (schnell wachsende) Form. In letzterer Kategorie ist das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) mit rund 30 Prozent die häufigste Krebsart. Erste Anzeichen sind meist vergrößerte Lymphknoten, es können aber auch Organe außerhalb des Lymphsystems befallen sein. Charakteristisch sind Symptome wie unerklärlicher Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß. Das DLBCL tritt vorrangig bei älteren Menschen auf und bedarf aufgrund seiner Aggressivität einer sofortigen Behandlung.

Seit Februar steht erwachsenen Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem DLBCL eine neue Therapieoption zu Verfügung: Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin (Polivy® 140 mg, Roche) darf bei Betroffenen angewendet werden, die für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation nicht infrage kommen. Dabei darf das neue Präparat zunächst ausschließlich in Kombination mit dem Zytostatikum Bendamustin und dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab zum Einsatz kommen.

Polivy besteht aus dem Anti-CD79b-Antikörper Polatuzumab, der über einen Peptid-Linker an den hochpotenten Mitosehemmstoff Monomethyl-Auristatin E (MMAE) gekoppelt ist. CD79b ist eine Zelloberflächenkomponente des B-Zell-Rezeptors, die bei mehr als 95 Prozent der DLBC-Lymphome exprimiert wird. Nach Bindung an CD79b wird Polatuzumab internalisiert und der Linker durch lysosomale Proteasen abgespalten. In der Folge wird MMAE freigesetzt. Das Spindelgift tötet sich teilende Zellen durch Mitosehemmung und Induktion der Apoptose.

Die empfohlene Dosis von Polivy beträgt 1,8 mg Wirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht. Es wird alle 21 Tage intravenös gegeben, in Kombination mit Bendamustin und Rituximab über sechs Zyklen. Die drei Präparate können in beliebiger Reihenfolge am ersten Tag eines Zyklus angewendet werden. Die Initialdosis von Polivy ist als 90-minütige intravenöse Infusion zu verabreichen. Die Patienten sind während und nach der Infusion für mindestens anderthalb Stunden zu beobachten.

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