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Sparsentan

Neuer dualer Antagonist bei Nierenkrankheit

Der neue Wirkstoff Sparsentan ist der erste duale Endothelin-/Angiotensinrezeptor-Antagonist. Eingesetzt wird er bei IgA-Nephropathie, da bei dieser Erkrankung sowohl Endothelin-I- als auch Angiotensin-II-vermittelte Signale eine Rolle spielen.
Annette Rößler
03.09.2024  07:00 Uhr

Großes Interaktionspotenzial über CYP3A

Ein relativ großes Interaktionspotenzial ergibt sich daraus, dass Sparsentan hauptsächlich durch CYP3A metabolisiert wird. Die gleichzeitige Verabreichung mit starken CYP3A-Inhibitoren wie Clarithromycin, Ritonavir oder auch Grapefruit(saft) wird nicht empfohlen. Ebenfalls abgeraten wird von der gleichzeitigen Verabreichung mit mäßigen bis starken CYP3A-Induktoren wie Rifampicin, Dexamethason oder Carbamazepin. Wird Sparsentan zusammen mit einem mäßigen CYP3A-Inhibitor wie Fluconazol angewendet, sollte das mit Vorsicht geschehen.

Den Ausschlag für die Zulassung von Sparsentan gaben die Ergebnisse der randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie PROTECT. An ihr nahmen 404 Patienten mit IgA-Nephropathie und einer Gesamtproteinausscheidung im Urin von ≥ 1,0 g/Tag teil. Vor Studienbeginn hatten die Probanden mindestens drei Monate lang die maximal verträgliche Dosis eines ACE-Hemmers und/oder eines Sartans eingenommen; diese Arzneimittel wurden dann aber rechtzeitig abgesetzt und waren wie alle Inhibitoren des RAAS- oder Endothelin-Systems während der Studie verboten.

Die Hälfte der Teilnehmenden wurde mit Sparsentan (zunächst für zwei Wochen 200 mg, dann 400 mg täglich) behandelt und die andere Hälfte mit Irbesartan (zunächst für zwei Wochen 150 mg, dann 300 mg täglich). Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung des Protein/Kreatinin-Quotienten im Urin (UP/K) in Woche 36. Zu diesem Zeitpunkt betrug der UP/K im Mittel 0,62 g/g in der Sparsentan-Gruppe und 1,07 g/g in der Irbesartan-Gruppe. Die prozentuale Veränderung des UP/K gegenüber dem Ausgangswert betrug −49,8 Prozent unter Sparsentan gegenüber −15,1 Prozent unter Irbesartan. Damit wurde der primäre Endpunkt erreicht.

Die endgültige Analyse nach zwei Behandlungsjahren bestätigte, dass der antiproteinurische Effekt von Sparsentan schnell einsetzte und dauerhaft anhielt. Diese Auswertung ergab auch, dass die Nierenschädigung unter Sparsentan weniger stark fortgeschritten war als unter Irbesartan: Die Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) lag bei −5,8 ml/min/1,73 m2 versus −9,5 ml/min/1,73 m2.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Sparsentan waren Hypotonie (9 Prozent der Behandelten), Hyperkaliämie (7 Prozent), Schwindel (7 Prozent) und periphere Ödeme (5 Prozent). Als häufigste schwerwiegende Nebenwirkung kam es zu akuter Nierenschädigung (1 Prozent).

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