| Theo Dingermann |
| 25.10.2024 16:15 Uhr |
Die Forschenden verwendeten Seren von 112 Kindern und Jugendlichen (80 Erdnussallergiker und 32 Kontrollen ohne Allergie), die an der MONA-Studie teilnahmen, um die diagnostische Leistung des Tests zu untersuchen.
Sehr viele der Seren, die von nachweislich an einer Erdnussallergie leidenden Patienten stammten, induzierten eine Allergendosis-abhängige Aktivierung der Mastzellen, während fast alle Proben der nicht allergischen Kontrollen die Mastzellen nicht aktivierten. Aus diesen Daten konnte für den Test bei Allergenkonzentrationen von ≥ 100 ng/ml eine sehr hohe diagnostische Genauigkeit von 95 Prozent berechnet werden. Auch zeigte der Hoxb8-MA-Test wenige falsch negative Resultate. Er erwies sich als merklich genauer als die gängige Messung von allergenspezifischen IgE-Antikörpern im Blut oder der oft angewandte Pricktest.
»Der neue Test basiert zudem auf stabilem Blutserum, das mittels einfacher Blutentnahme abgenommen und anschließend im Gefrierschrank aufbewahrt werden kann. Dadurch fallen herausfordernde logistische Hürden, wie sie bei anderen Methoden auftreten, weg«, schildert Professor Dr. Thomas Kaufmann vom Institut für Pharmakologie der Universität Bern und einer der Studienleiter in einer Mitteilung der Universität.
Die hier veröffentlichte Studie unterstreicht das Potenzial des Hoxb8 MAT als zuverlässiges Diagnosewerkzeug für die Charakterisierung einer Erdnussallergie. »Was in dieser Studie für die Diagnose von Erdnussallergien gezeigt wurde, kann auf einfache Art und Weise auch auf andere Allergien angewandt werden«, meint Professor Dr. Alexander Eggel vom Department for BioMedical Research (DBMR) der Universität Bern und ebenfalls Studienleiter.
Die Forschenden haben die Technologie und Methodik bereits patentieren lassen und eine Spinoff-Firma gegründet, die den neuen Allergietest zertifizieren und weltweit auf den Markt bringen will.