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Schwere Depressionen

Neuer Arzneistoff wirkt schon nach zwei Wochen

Bislang verfügbare Antidepressiva fangen in der Regel erst nach vier Wochen an zu wirken. Ein Arzneistoffkandidat mit neuem Wirkmechanismus zeigte in einer Phase-II-Studie ein deutlich früheres Ansprechen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 06.09.2019  08:00 Uhr

Getestet wurde der experimentelle Arzneistoff SAGE-217, ein oral verfügbarer allosterischer Modulator des GABA-A-Rezeptors. Es handelt sich um ein synthetisches Neurosteroid. In einer doppelblinden, randomsierten Studie erhielten 89 Patienten mit moderater bis schwerer Depression über 14 Tage entweder einmal täglich 30 mg der Testsubstanz oder Placebo. Die Ergebnisse präsentieren Forscher nun im »New England Journal of Medicine«.

Vor und nach der Testphase wurde die Schwere der Symptomatik auf der Hamilton Depression Rating Scale ermittelt, auf der Werte über 25 als schwere Depression gelten und Werte bis 8 als klinisch unauffällig. Zu Beginn lag der Wert in der Verumgruppe bei 25,2 und in der Placebogruppe bei 25,7. Unter SAGE-217 war der Wert im Durchschnitt nach der 14-tägigen Einnahme um 17,4 Punkte auf 7,8 gesunken. In der Placebogruppe sank der Durchschnittswert dagegen nur um 10,3 Punkte auf 15,4, was einer leichten Depression entspricht. Die Studie belegt damit die Rolle des Botenstoffs γ-Aminobuttersäure (GABA) bei der Pathogenese der Depression. 

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten bei 53 Prozent unter Verum und bei 45 Prozent unter Placebo auf. Am häufigsten handelte es sich um Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit und Schläfrigkeit. Es traten keine schwerwiegenden Ereignisse auf.

SAGE-217 habe das Potenzial, depressive Symptome bei Patienten mit moderater bis schwerer Erkrankung deutlich und relativ schnell zu mindern, kommentiert Erstautor Dr. Handan Gunduz-Bruce vom Pharmaunternehmen Sage Therapeutics in Cambridge, USA. Die gängigen Antidepressiva entfalten ihre Wirkung in der Regel erst nach vier bis acht Wochen.

Weitere Studien müssen nun das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil des Arzneistoffkandidaten belegen. Getestet werden soll auch, ob Patienten mit therapieresistenter Depression auf den neuen Wirkstoff ansprechen. Das wäre ein großer Fortschritt, da nur schätzungsweise 60 Prozent der Patienten mit schweren Depressionen auf die derzeit verfügbaren Antidepressiva ansprechen. Bis zur Marktreife wird die Entwicklung noch einige Jahre dauern.

Erst kürzlich wurde Ketamin beziehungsweise sein S-Enantiomer Esketamin als Nasenspray in den USA als sehr schnell wirksames Antidepressivum für Patienten mit therapieresistenten Depressionen zugelassen. Das Medikament befindet sich in Europa noch im Zulassungsverfahren.

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