Neuer Antikörper zum Covid-19-Schutz zugelassen |
Sven Siebenand |
30.01.2025 15:00 Uhr |
Heute vor fünf Jahren, am 30. Januar 2020, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts der Ausbreitung und schnellen Zunahme der Infektionen mit SARS-CoV-2 eine internationale Gesundheitsnotlage aus. Am 11. Februar 2020 schlug die WHO den Namen Covid-19 für die Infektionskrankheit vor. Am 11. März 2020 erklärte die WHO die Epidemie offiziell zu einer weltweiten Pandemie. / © Adobe Stock/bokmok
Bislang erkennt man monoklonale Antikörper schnell an ihrer Endung -mab. Zukünftig wird die Namensgebung aber diverser sein. Die Endung -bart wie bei Sipavibart steht für artificial antibody und weist auf monospezifische, vollständige, Fc-modifizierte Immunglobuline hin. Ist ein Immunglobulin monospezifisch und vollständig, aber Fc-unmodifiziert, wird es die Endung -tug tragen.
Die Endung -ment soll darauf hinweisen, dass es sich bei einem Antikörper um ein Fragment handelt. Substanzen, die monospezifische Immunglobulin-Fragmente sind, werden damit enden. Die vierte Endung lautet -mig für Multi-Immunoglobulin. Bi- und multispezifische Immunglobuline jeglicher Form werden sie erhalten.
Sipavibart ist ein rekombinanter humaner monoklonaler IgG1-Antikörper, der durch die Bindung an die Rezeptorbindungsdomäne (RBD) des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 eine passive Immunisierung bewirkt. Der Antikörper blockiert die RBD-Bindung an den humanen ACE-2-Rezeptor. Dies verhindert den Viruseintritt. Damit die Endung -bart gerechtfertigt ist, fehlt noch das letzte zu erfüllende Kriterium – die Modifizierung. Die ist vorhanden: Sipavibart weist Aminosäuresubstitutionen auf, um die Halbwertszeit des Antikörpers zu verlängern.
Zugelassen ist Kavigale zur Präexpositionsprophylaxe einer Covid-19-Erkrankung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit mindestens 40 kg Körpergewicht, die aufgrund einer Erkrankung oder immunsuppressiver Behandlungen immungeschwächt sind. Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg Sipavibart, verabreicht als intramuskuläre Injektion oder intravenöse Infusion. Die häufigste Nebenwirkung ist eine Reaktion an der Injektionsstelle. Sipavibart sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für den Fetus überwiegt.
Wann das Antikörperpräparat auf dem deutschen Markt eingeführt, konnte Astra-Zeneca auf Nachfrage der PZ noch nicht beantworten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.