Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
SARS-CoV-2

Neue Tricks zum Unterlaufen der Immunabwehr

Wäre es nicht potenziell so gefährlich, könnte man begeistert staunen, welche ausgefallenen Möglichkeiten es für ein Virus unter Selektionsdruck gibt, die Abwehr des Immunsystems zu umgehen. Erstmals resultieren SARS-CoV-2-Mutationen in neuen Glykosylierungsstellen, die wahrscheinlich durch Konformationsänderung die Immunabwehr schwächen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 29.10.2024  16:04 Uhr

In einer Arbeit, die kürzlich als Publikation auf dem Preprint-Server »Biorxiv« erschien, analysieren Forschende um Erstautor Jingyi Liu aus der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Yunlong Cao vom Biomedical Pioneering Innovation Center (BIOPIC) an der Universität Peking die strukturellen Besonderheiten der beiden sich derzeit stark ausbreitenden SARS-CoV-2-Varianten KP.3.1.1 und XEC.

KP.3.1.1 hat zwischenzeitlich die KP.3-Variante als weltweit dominierenden Stamm überholt, wohingegen sich die rekombinante Variante XEC, die sich aus Teilen der Varianten KS.1.1 und KP.3.3 zusammensetzt, anschickt, vor allem in Europa und Nordamerika dominant zu werden.

Beide Varianten weisen einzigartige neue Mutationen in der N-terminalen Domäne (NTD) des Spike-Proteins auf, wie die chinesischen Forschenden berichten. Für KP.3.1.1 ist die Deletionsmutation S31del typisch, wohingegen XEC einen Aminosäureaustausch von Threonin nach Asparagin an Position 22 (T22N) aufweist. Beide neuen Mutation in den beiden Varianten führen zu neuen N-Glykosylierungsstellen im Spike-Protein. Eine solche Variation hatte man bisher noch nicht beobachtet.

Hochinfektiös mit deutlichem Immunfluchtpotenzial

Trotz dieser neuen Mutationen weisen KP.3.1.1 und XEC weiterhin (wie KP.3 ) eine hohe Bindungsaffinität zum ACE2-Rezeptor der Wirtszellen auf, den sie für den Zelleintritt benötigen. Im Vergleich zu der lange dominanten Variante JN.1, die auch als Vorlage für den aktuellen mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer diente, hat sich die Infektiosität der Varianten nochmals erhöht.

Zudem besitzen die Varianten verbesserte Immunflucht-Eigenschaften im Vergleich zu KP.3. Bei Untersuchungen mit Plasma von Genesenen (Rekonvaleszenzplasma) konnten die enthaltenen Antikörper die beiden Varianten kaum noch neutralisieren. Somit ist es auch nicht überraschend, dass KP.3.1.1 und XEC auch eine erhöhte Resistenz gegenüber monoklonalen Antikörpern aufweisen. Allerdings ist es durchaus überraschend, dass verschiedene Antikörper an Affinität zu mehreren Epitopen der rezeptorbindenden Domäne (RBD) verloren haben, obwohl diese nicht mutiert ist und die neuen Mutationen die NTD betreffen.

Dies lässt darauf schließen, dass ein Teil der Immunflucht-Eigenschaften der beiden Varianten mit allosterischen Effekten verbunden zu sein scheint. Offensichtlich wird durch die NTD-Glykosylierung eine Konformationsänderung hervorgerufen, die dazu führt, dass größere Bereiche der RBD eine modifizierte räumliche Struktur aufweisen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa