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Jod und Vitamin E

Neue Referenzwerte der DGE

Referenzwerte benennen den durchschnittlichen Bedarf von Nährstoffen in der Allgemeinbevölkerung sowie verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Anhand neuer wissenschaftlicher Daten wurden die Referenzwerte für Jod und Vitamin E jetzt angepasst.
Johanna Hauser
11.09.2025  16:00 Uhr

Referenzwerte benennen den durchschnittlichen Bedarf von Nährstoffen in der Allgemeinbevölkerung sowie verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Der Ausgleich eines möglichen Nährstoffdefizits wird nicht von den Referenzwerten abgebildet, sondern muss gesondert betrachtet werden. Anhand neuer Daten hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) die Referenzwerte für Jod und Vitamin E überarbeitet und angepasst.

Jod ist ein Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen werden muss. Bei einem Mangel können die Schilddrüsenhormone nicht mehr ausreichend gebildet werden, es kommt zu Funktionsstörungen der Schilddrüse und in Folge zu gesundheitlichen Auswirkungen wie zum Beispiel einem verminderten Knochenaufbau.

Deutschland gehört gemäß den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Jodmangelgebieten. Jodiertes Speisesalz sowie jodiertes Tierfutter hätten die Situation zwar verbessert, dennoch zeigten die Ergebnisse des Jodmonitorings, dass 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 32 Prozent der Erwachsenen das Risiko für eine unzureichende Jodzufuhr haben, heißt es bei der DGE.

Um eine ausreichende Zufuhr sicherzustellen, empfiehlt die Gesellschaft, konsequente jodiertes Speisesalz zu verwenden sowie regelmäßig jodhaltige Lebensmittel zu konsumieren. Schwangere und Stillende sollten zusätzlich 100 µg bis 150 µg Jod pro Tag zuführen.

Der neu festgelegte Referenzwert für eine Jodzufuhr liegt jetzt bei 150 µg/Tag und damit unter dem bisher geltenden Wert (200 µg/Tag). Die neue Vorgabe orientiert sich – lege artis – am durchschnittlichen Bedarf und nicht mehr am Ausgleich eines möglichen Defizits der Bevölkerung. Für Säuglinge bis vier Monate gilt nach aktueller Neubewertung ein Wert von 80 µg/Tag. Für Schwangere beträgt der Referenzwert für Jod 220 µg/Tag und für Stillende 230 µg/Tag.

»Eine ausreichende Jodzufuhr ist entscheidend für Gesundheit, Entwicklung und Leistungsfähigkeit. Besonders bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden sollten wir wieder mehr auf eine gute Jodversorgung achten«, sagt Dr. Christina Breidenassel vom Referat Wissenschaft der DGE in einer Pressemitteilung.

Schutz von Doppelbindungen nicht mehr maßgebend

Auch für Vitamin E hat die DGE die Referenzwerte aktualisiert. Vitamin E ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von fettlösliches Substanzen mit antioxidativer Wirkung, die nur in Pflanzen gebildet werden. Der Vitamin-E-Gehalt tierischer Lebensmittel ist eher niedrig und hängt von der Ernährung der Tiere ab. Ein Vitamin-E-Mangel ist selten, da in der Regel eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung gewährleistet ist. Die Speicherung erfolgt im Fettgewebe.

Die Referenzwerte für Vitamin E werden mit der Aktualisierung als Schätzwert für α-Tocopherol und Derivate angegeben, da nur für sie eine Vitaminfunktion beim Menschen nachgewiesen ist. »In Europa wird über die Ernährung hauptsächlich α-Tocopherol zugeführt und daneben auch andere biologisch wirksame Tocopherol- und Tocotrienol-Formen, insbesondere γ-Tocopherol«, heißt es von der DGE. Für Kinder und Jugendliche, Erwachsene sowie Schwangere liegt der neue Referenzwert bei 8 mg/Tag, für Stillende bei 13 mg/Tag, für Säuglinge unter vier Monaten bei 3,5 mg/Tag und für Säuglinge unter zwölf Monaten bei 5 mg/Tag.

Die neuen Referenzwerte leiten sich vom Ausgleich der täglichen Verluste sowie der Bioverfügbarkeit ab beziehungsweise von neuen Daten zum Vitamin-E-Gehalt in Muttermilch. Somit ist die Menge Vitamin E, die zum Schutz von Doppelbindungen ungesättigter Fettsäuren aus der Nahrung benötigt wird, nicht mehr maßgebend. Es handelt sich dabei um Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr, betont die DGE, da sich aus der aktuellen Datenlage kein durchschnittlicher Bedarf ableiten lasse.  

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