Neue medizinische Hilfen für Ukraine |
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) besuchte 2022 ein Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Lviv. / Foto: IMAGO/photothek
Deutschland stellt zusätzlich bis zu 50 Millionen Euro für die Aufnahme und Behandlung verletzter ukrainischer Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung. Darauf hat sich die Bundesregierung geeinigt. Die Kosten für die stationäre Versorgung der Kriegsverletzten sollen künftig unbürokratisch durch das Bundesverwaltungsamt abgewickelt und beglichen werden. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervor.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte dazu: »Wir stehen weiterhin fest an der Seite der Ukraine. Diese Unterstützung umfasst auch die Unterstützung schwer verletzter Soldatinnen und Soldaten, die für die Freiheit ihres Landes kämpfen.« Es sei wichtig, ihnen unbürokratisch zu helfen. Die jetzige Lösung schaffe Sicherheit für notwendige medizinische Behandlungen in Deutschland.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ergänzte: »Seit zweieinhalb Jahren sterben durch Putins mörderischen Krieg jeden Tag Menschen in der Ukraine. Viele Soldaten und Zivilisten erleiden schreckliche Verletzungen. Für uns war von Anfang an klar: Wir stehen an der Seite der Ukraine und der Menschen, die unfassbares Leid erleben.« Die Hilfe sei für sie ein Gebot der Menschlichkeit und werde daher »mit aller Kraft« fortgesetzt.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte die zentrale Rolle der medizinischen Unterstützung für den Kampf gegen die russische Invasion: »Deutsche Kliniken leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Kein anderes westeuropäisches Land versorgt so viele Schwerstverletzte Soldaten und Zivilisten. Diese Arbeit leisten spezialisierte Kliniken, ihnen gehört mein Dank. Ihre Arbeit zu ermöglichen und zu erleichtern, ist Ziel unserer gemeinsamen Initiative. In seinem mörderischen Angriffskrieg schreckt Putin nicht einmal davor zurück, medizinische Infrastruktur zu zerstören.« Man wolle der Ukraine auch weiterhin helfen, ihre schwerverletzten Landsleute optimal zu versorgen.
Die Bundesrepublik hat bereits 2022 zugesagt, Verletzte aus der Ukraine zur Behandlung in Deutschland aufzunehmen. Aufnahmeverfahren und Struktur der Hilfen in den vergangenen Jahren haben dabei für die Betroffenen, die Krankenhäuser und die Kommunen jedoch auch zu einer Reihe administrativer Belastungen und Problemen in der Abwicklung geführt. Diese sollen jetzt durch die gemeinsame Initiative der Bundesregierung gelöst werden.
Bisher wurden 1.173 Personen aus der Ukraine evakuiert und in deutschen Krankenhäusern behandelt. Darunter sind neben Soldatinnen und Soldaten auch Zivilistinnen und Zivilisten. Viele haben Gliedmaßen verloren und weisen Schuss- und Explosionsverletzungen auf.