Pharmazeutische Zeitung online
Aztreonam-Avibactam

Neue Kombination gegen multiresistente Bakterien

Beide Wirkstoffe sind gute Bekannte, aber die Kombination ist neu: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) plädiert für die Zulassung einer Fixkombination von Aztreonam und Avibactam. Sie soll bei komplizierten Infektionen mit gramnegativen Keimen helfen.
Brigitte M. Gensthaler
26.03.2024  10:00 Uhr

Aztreonam ist ein β-Lactam-Antibiotikum, das die Zellwandsynthese hemmt und damit die Zelllyse anstößt. Das Präparat Cayston® (Gilead) ist zugelassen als Inhalat zur Suppression chronischer Lungeninfektionen durch Pseudomonas aeruginosa bei Patienten mit Mukoviszidose (zystischer Fibrose) ab sechs Jahren.

Avibactam ist ein β-Lactamase-Hemmer mit neuartiger Struktur; es hat keinen β-Lactam-Ring, sondern ist ein Diazabicyclooctan mit zyklischer Harnstoffstruktur. Es ist seit 2017 in Kombination mit Ceftazidim in der EU zugelassen (Zavicefta®). Durch die Hemmung bakterieller β-Lactamasen wird die Zerstörung des Antibiotikums durch die Bakterien gestoppt. So werden resistente Keime wieder empfindlich gegen das Antibiotikum. Leider wurden bereits resistente Isolate gefunden, zum Beispiel von Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacterales.

Laut EMA soll die neue Kombination von Aztreonam und Avibactam (Emblaveo®, Pfizer Europe) indiziert sein bei komplizierten Bauch- und Harnwegsinfekten, im Krankenhaus erworbener Lungenentzündung und bei sonstigen Infektionen mit gramnegativen Aerobiern, bei denen die Therapieoptionen begrenzt oder ausgeschöpft sind. Das Medikament wird als intravenöse Infusion gegeben.

Die Empfehlung basiert auf den vorliegenden Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten für beide Einzelsubstanzen sowie zwei Phase-III-Studien, die die Sicherheit der neuen Fixkombination belegen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Abnahme von roten Blutkörperchen, erhöhte Spiegel von Leber-Transaminasen und Diarrhö.

Jedes Jahr 35.000 Tote in der EU

Gerade gramnegative Bakterien sind ein therapeutisches Riesenproblem, da viele resistent sind gegen die verfügbaren Antibiotika. Dann sind die Therapiemöglichkeiten begrenzt oder manchmal sogar erschöpft. Etwa 35.000 Todesfälle sollen in der EU jährlich auf multiresistente Bakterien zurückgehen. Nach mikrobiologischen Daten ist die neue Kombination wirksam gegen viele multiresistente aerobe gramnegative Pathogene und könnte daher schwerkranke Menschen retten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa