Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Multiple Sklerose

Neue Daten zu Vidofludimus-Calcium

Der Arzneistoffkandidat Vidofludimus-Calcium hat einen interessanten, teils neuen Wirkmechanismus. Kürzlich wurden gepoolte Phase-II-Daten bei Multipler Sklerose veröffentlicht. Phase-III-Studien sind bereits angelaufen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 06.05.2024  09:00 Uhr

Vidofludimus-Calcium wird von dem US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen Immunic derzeit als orale Therapieoption bei Multipler Sklerose (MS) oder bei anderen chronischen Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen entwickelt. Wie das bereits bei MS zugelassene Teriflunomid hemmt auch Vidofludimus-Calcium das Enzym Dihydroorotat-Dehydrogenase (DHODH) in den Mitochondrien und unterbindet so die De-novo-Synthese von Pyrimidin in aktivierten Lymphozyten. Infolgedessen wird die Proliferation der für die Pathogenese der MS bedeutsamen autoreaktiven T- und B-Zellen, die auf die Neusynthese von Pyrimidin angewiesen sind, blockiert.

Zudem aktiviert Vidofludimus-Calcium den Transkriptionsfaktor Nurr1 (Nuclear Receptor Related 1), der mit direkten neuroprotektiven Eigenschaften in Verbindung gebracht wird. Bislang gibt es noch keinen Arzneistoff auf dem Markt, von dem bekannt ist, dass er als selektiver Nurr1-Agonist wirkt. Vidofludimus-Calcium könnte also in dieser Hinsicht ein First-in-Class-Wirkstoff werden.

Auf die Menge kommt es an

In einem Peer-Review-Artikel in »Neurology® Neuroimmunology & Neuroinflammation« wurde kürzlich ein Update zur Phase-II-Studie Emphasis publiziert. Da zuvor bereits die beiden täglichen Dosierungen von 30 mg und 45 mg Vidofludimus-Calcium eine vergleichbare Wirkung auf mehrere Endpunkte bei Patienten mit schubförmig remittierender MS (RRMS) gezeigt hatten, hatte man nachträglich noch eine Patientenkohorte aufgenommen, die täglich nur 10 mg erhalten hatte.

Die gepoolten Daten zeigen, dass Vidofludimus-Calcium im Vergleich zu Placebo die Entwicklung neuer CUA-Läsionen (Combine Unique Active Lesions) im MRT bei Tagesdosen von 30 mg und 45 mg bis Woche 24 um 76 beziehungsweise 71 Prozent unterdrückte. In der 10-mg-Gruppe war dagegen kein Effekt gegenüber Placebo erkennbar. Darüber hinaus unterdrückte Vidofludimus-Calcium im Vergleich zu Placebo die Entwicklung von T1-Gadolinium-anreichernden (Gd+) Läsionen bei Tagesdosen von 30 mg und 45 mg bis zu Woche 24 um 78 beziehungsweise 74 Prozent. Auch bei diesem Marker brachten 10 mg täglich keinen wesentlichen Unterschied zu Placebo. Eine Tagesdosis von 30 mg sollte laut den Studienautoren damit als niedrigste wirksame Tagesdosis festgelegt werden. Ferner zeigen die gepoolten Daten, dass Vidofludimus-Calcium im Allgemeinen gut vertragen wurde und sein Sicherheitsprofil mit dem der Placebogruppe vergleichbar war.

Bis zur Zulassung des Wirkstoffs ist es noch ein weiter Weg durch Phase-III-Studien. Diese laufen bei RRMS (Ensure-Studien). Bei progredienter MS (PPMS und SPMS) wird Vidofludimus-Calcium aktuell in der Phase-II-Studie Calliper untersucht. Ebenfalls in Phase II befindet sich die Testung in der Indikation moderate bis schwere Colitis ulcerosa.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa