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Gebärmutterhalskrebs

Neu strukturiertes Früherkennungs-Programm 

Ab kommenden Jahr wird die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs neu organisiert. Frauen zwischen 20 und 65 Jahren werden demnächst alle fünf Jahre auf das Screening aufmerksam gemacht. Bei den jüngeren bleibt es beim jährlichen Pap-Test, Frauen ab 35 Jahren haben demnächst alle drei Jahre einen Anspruch auf eine Kombi-Untersuchung mit Pap-Abstrich und HPV-Test.
Daniela Hüttemann
20.02.2019  15:00 Uhr

Bereits seit 1971 haben gesetzlich krankenversicherte Frauen ab dem Alter von 20 Jahren die Möglichkeit, jährlich eine Vorsorge-Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) beim Frauenarzt in Anspruch zu nehmen. Dabei wird ein sogenannter Pap-Test (benannt nach dem griechischen Gynäkologen George Papanicolaou) gemacht, ein Zellabstrich vom Gebärmuttermund. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten. 2013 wurde im Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz beschlossen, die Zervixkarzinom-Früherkennung und andere Screenings als organisierte Programme anzubieten. Die Entwicklung solcher Programme ist Aufgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). 

Der G-BA legte im November 2018 die Zielgruppen, Altersgrenzen und Methoden für das Gebärmutterhals-Screening fest. Der Beschluss wurde vom Bundesgesundheitsministerium nicht beanstandet, teilte der G-BA jetzt mit, und tritt damit nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft, voraussichtlich zum 1. Juli 2019.

Ab dem 1. Januar 2020 sollen die Krankenkassen dann gesetzlich krankenversicherte Frauen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren alle fünf Jahre über die Möglichkeit zur Teilnahme an diesem Krebsfrüherkennungsprogramm informieren. In dem Schreiben sollen auch die Nutzen und Risiken des Screenings erklärt werden. Die Untersuchungen können von den Frauen auch unabhängig von den Anschreiben der Krankenkassen und über das 65. Lebensjahr hinaus in Anspruch genommen werden.

Ab 35 nur noch alle drei Jahre zur Ko-Testung

Bei Frauen im Alter von 20 bis 34 soll weiterhin jährlich eine zytologische Untersuchung mittels Pap-Test erfolgen. Je nach Ergebnis können sich weitere Untersuchungen anschließen, erklärt der G-BA: eine weitere zytologische Untersuchung, ein Test auf genitale Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV-Test) oder eine Kolposkopie (Spiegelung) des Gebärmutterhalses.

Für Frauen ab 35 Jahren ändert sich das Screening: Statt des jährlichen Abstrichs soll ihnen alle drei Jahre eine Ko-Testung angeboten werden. Sie müssen dann nur noch alle drei Jahre einen Pap-Abstrich machen lassen, zusätzlich wird routinemäßig ein HPV-Test durchgeführt. Bei auffälligen Ergebnissen schließen sich auch hier weitere Untersuchungen wie eine Kolposkopie an.

Das organisierte Screening soll systematisch überwacht und verbessert werden unter besonderer Berücksichtigung der Teilnahmeraten, des Auftretens von Intervallkarzinomen, falsch positiver Diagnosen und der Sterblichkeit an der Krebserkrankung bei den Teilnehmerinnen. Alle Frauen ab dem Alter von 20 Jahren haben neben den genannten Tests zudem den Anspruch auf eine jährliche Untersuchung beim Gynäkologen.

Jährlich erkranken in Deutschland um die 4500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs; etwa 1500 sterben jedes Jahr an einem Zervixkarzinom. Die höchsten Erkrankungsraten invasiver Karzinome, die metastasieren können, weisen die 35- bis unter 60-jährigen Frauen auf. Das mittlere Erkrankungsalter für diese schwere Form liegt bei 53 Jahre. Sehr viel häufiger kommt das In-situ-Karzinom vor, wobei ein lokal begrenzter Tumor noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist. Es wird meist im Rahmen der Früherkennung bei im Mittel um 20 Jahre jüngeren Frauen entdeckt, also im Alter um die 30 Jahre.

Hauptursache für die Entstehung von Zervixkarzinomen sind die sexuell übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV). Die Infektion ist häufig und heilt meist aus, bei einer anhaltenden Infektion mit Hochrisikoviren wie HPV 16 und 18 kann sich jedoch Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Das Screening soll helfen, Krebsvorstufen zu erkennen und wirksam zu behandeln. Seit einigen Jahren wird in vielen Ländern diskutiert, ob ein HPV-Test den Pap-Abstrich ersetzen kann.

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