Neu entdecktes Protein schützt Mäusinnen vor Fettleibigkeit |
Theo Dingermann |
27.07.2023 09:00 Uhr |
Zudem korrelierten die RELMα-Konzentrationen mit der Häufigkeit von Fettmakrophagen und Eosinophilen. Das Gesamtkörpergewicht sowie das Gewicht der viszeralen und subkutanen Fettgewebe waren bei Wildtyp- und KO-Männchen unter einer fettreichen Diät ähnlich erhöht.
In der stromalen Gefäßfraktion des Fettgewebes beobachteten die Forschenden bei RELMα-defizienten Weibchen eine proinflammatorische Makrophagen-Ansammlung und einen Eosinophilen-Verlust. Diese Effekte ließen sich durch eine RELMα-Behandlung oder ein Eosinophilen-Transfer korrigieren.
Durch Einzelzell-RNA-Sequenzierung in der stromalen vaskulären Fraktion des Fettgewebes ließen sich ebenfalls geschlechts- und RELMα-abhängige Veränderungen feststellen. Die Expression von Genen, die auf Veränderung der Sauerstoffsättigung reagieren und die an der Eisen-Homöostase beteiligt sind, korrelierte mit erhöhter Adipositas, während die eosinophile Chemotaxis und die Reaktion auf Amyloid-beta schützend wirkten.
»In unserer Studie identifizierten wir Immunzellen und RELMα als Ursache für geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Immunantwort auf Fettleibigkeit«, sagt Professorin Dr. Meera G. Nair, eine der Seniorautorinnen der Studie in einer Pressemitteilung der Universität. Männer, so Nair, exprimierten weniger RELMα und besäßen auch weniger Eosinophile und entzündliche Makrophagen, was offensichtlich Fettleibigkeit begünstige.
Somit zeige die Studie, dass es bei der Behandlung von Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit ratsam und wichtig sei, Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu beachten.
»Unsere Ergebnisse weisen auf eine ›kritische RELMα-Eosinophilen-Makrophagen-Achse‹ hin, die bei Frauen vor ernährungsbedingter Fettleibigkeit und Entzündungen schützt«, sagt Nair. Somit könnte diese Achse als Ziel für neue Therapieansätze zur Bekämpfung von Fettleibigkeit in Erwägung gezogen werden.