Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Augenhintergrund

Netzhaut-Untersuchung zeigt Schlaganfallrisiko

Ein »Gefäß-Fingerabdruck« der Netzhaut kann das Risiko für einen Schlaganfall ebenso präzise vorhersagen wie herkömmliche Risikofaktoren – und das ohne invasive Tests. Das zeigt eine neue Studie im Fachjournal »Heart«.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 23.01.2025  08:00 Uhr

Schlaganfälle betreffen jedes Jahr weltweit etwa 100 Millionen Menschen, von denen 6,7 Millionen daran sterben. Die meisten Fälle sind auf vermeidbare Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterolwerte, Rauchen oder ungesunde Ernährung zurückzuführen. Doch um diese Risiken zu bewerten, sind oft mehrere Tests nötig.

Einen neuen Weg wollen Forschende um Mayinuer Yusufu von der Universität Melbourne beschreiten: Das Schlaganfallrisiko mithilfe der Augenhintergrund-Bildgebung bestimmen. Die Gefäßstruktur im Auge ähnelt der des Gehirns in Aufbau und Funktion, weshalb sie Schäden durch Krankheiten wie Diabetes erkennbar machen kann. Für die Schlaganfallvorhersage wurde dieses Potenzial bisher kaum genutzt. Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) soll sich das nun ändern.

Für die Studie nutzte das internationale Team das Retina-based Microvascular Health Assessment System (RMHAS), um Netzhautbilder von 68.753 Personen aus der UK-Biobank zu analysieren. Dabei erfassten die Forschenden Parameter der Gefäßarchitektur aus fünf Kategorien: Durchmesser, Dichte, Verdrehung, Verzweigungswinkel und Komplexität der Blutgefäße.

In der finalen Analyse wurden die Daten von 45.161 Personen (Durchschnittsalter 55 Jahre) ausgewertet. Während einer Beobachtungszeit von 12,5 Jahren erlitten 749 von ihnen einen Schlaganfall. Diese Personen waren tendenziell älter, männlich, rauchten häufiger, litten häufiger an Diabetes und hatten höhere Blutdruck- sowie Cholesterolwerte – wiesen also die bekannten Risikofaktoren für Schlaganfall auf.

Von den 118 untersuchten Gefäßparametern zeigten sich 29 als besonders aussagekräftig, berichtet das Team im Fachjournal »Heart«. Veränderungen in der Gefäßdichte erhöhten das Schlaganfallrisiko um bis zu 19 Prozent, ein Rückgang in der Komplexität oder Verdrehung der Gefäße um bis zu 19,5 Prozent. »Dieser Netzhaut-Fingerabdruck, kombiniert mit den leicht verfügbaren Daten zu Alter und Geschlecht, ist genauso zuverlässig wie traditionelle Risikofaktoren allein«, schreiben die Forschenden.

Große Chancen, aber offene Fragen

Die Methode ist den Autoren zufolge gut geeignet, in der Primärversorgung oder in Regionen mit geringer medizinischer Infrastruktur eingesetzt zu werden. »Da Alter und Geschlecht leicht zugänglich sind und Netzhautparameter durch routinemäßige Fundusfotografie erhoben werden können, ist dies ein praktischer und einfach umsetzbarer Ansatz«, so ihr Fazit.

Dennoch bleiben Fragen offen. Die Studie ist rein beobachtend, sodass keine Rückschlüsse auf Kausalität möglich sind. Außerdem basiert sie fast ausschließlich auf Daten einer Ethnie, was die Übertragbarkeit auf andere ethnische Gruppen einschränken könnte. Weitere Evaluierungen der Methode sind also nötig.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa