Nebenwirkungen spielerisch erkennen lernen |
Laura Rudolph |
25.10.2024 09:00 Uhr |
Die Prüfungsergebnisse verbesserten sich nach dem Spielen des Serious Games signifikant. Die Studierenden beantworteten durchschnittlich 55 Prozent der Fragen korrekt, vor dem Spiel waren es 31 Prozent. Mehr als die Hälfte (56,1 Prozent) der Studierenden spielte das Spiel mindestens zweimal pro Woche und beendete die meisten der gestarteten Patientenszenarien erfolgreich. In 70 Prozent der Spielsitzungen identifizierten die Studierenden korrekt das Vorhandensein oder Fehlen von UAW.
Die Selbstsicherheit im Umgang mit Medikamenten und deren Verschreibung gaben die Teilnehmenden vor dem Spiel insgesamt als niedrig an, was sich nach dem Spielen leicht verbesserte. Die subjektiv empfundene Sicherheit nahm auf einer Bewertungsskala signifikant von durchschnittlich 1,8 auf 2,4 zu. Auch die Angst, Patienten durch Verschreibungen zu schaden, nahm leicht, aber signifikant ab. Der Wunsch nach mehr Unterstützung und Schulung im Bereich Pharmakologie blieb hoch.
Die Studierenden gaben an, dass ihr Wissen durch das Spiel moderat zunahm und das Thema zugänglicher wurde. In 63,6 Prozent der Spielsitzungen wurden die Patientenszenarien als realistisch empfunden, in 31,2 Prozent der Spielsitzungen als einfach.
Die Studie weist einige Limitationen auf, wie die Forschenden einräumen. Beispielsweise wurden die Wissenstests direkt nach dem Spielen durchgeführt, was keine Rückschlüsse auf langfristige Lerneffekte zulässt. Zukünftige Studien sollten daher Wissenstests zu einem späteren Zeitpunkt durchführen und die Anwendung des erworbenen Wissens in der Praxis bewerten. Außerdem nahmen die Studienteilnehmenden auch an anderen Unterrichtsstunden und Schulungen teil, was den Lernerfolg beeinflusst haben könnte.