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Lama-Antikörper

Nanobodies zum Schutz vor SARS-CoV-2 und Covid-19

Kamelide Antikörper haben eine spezielle Struktur. Sie besitzen keine leichten Ketten und binden daher an das Antigen nur mit der schweren Kette. Im Vergleich zu den klassischen Antikörpern sind sie sehr klein, woraus sich Vorteile ableiten. Welches Potential in diesen Antikörpern zur Prophylaxe und Therapie steckt, deutet eine aktuelle Publikation an.
Theo Dingermann
26.04.2021  15:00 Uhr
Nanobodies zum Schutz vor SARS-CoV-2 und Covid-19

Antikörper als Covid-19-Therapeutika erscheinen als ein plausibles Konzept. Aber der Weg dorthin ist steinig. Teilweise enttäuschten diese Wirkstoffe im klinischen Alltag, teilweise lassen bestimmte Antikörper aber auch weiterhin hoffen. Gewisse Erwartungen kann man auch an eine spezielle Antikörpergruppe knüpfen, die Kameliden, also Alpakas und Lamas, synthetisieren. Darauf macht Professor Dr. Ram Sasisekharan in einem  Beitrag im »New England Journal of Medicine« aufmerksam.

Nanobodies bestehen nur aus zwei schweren Ketten. Das bringt Vorteile mit sich. Sie sind besser wasserlöslich, besitzen eine höhere Hitzebeständigkeit und eine größere Stabilität. Durch ihre geringere Größe und ihre spezielle Form können sie zudem tiefer in Gewebe eindringen und so auch Antigene binden, die für konventionelle Antikörper nur schwer erreichbar sind. Außerdem sind sie einfacher zu produzieren. Schon seit Beginn der Corona-Pandemie forschen Arbeitsgruppen weltweit an Nanobodies gegen Covid-19.  So entwickelte etwa ein internationales Forscherteam um Paul-Albert König von der Universität Bonn multivalente Nanobodies, die SARS-CoV-2 zu neutralisieren vermochten. Die Ergebnisse wurden im Februar im Fachjournal »Science« publiziert. 

Charakteristika der Nanobodies

Das Team infizierte Lamas und Alpakas mit SARS-CoV-2 und isolierte anschließend Nanobodies aus dem Blut der Tiere. Vier neutralisierende Vertreter (E, U, V und W) dieser speziellen Antikörper charakterisierte das Team näher. Drei Nanobodies (U, V und W) erkennen ein gemeinsames Epitop auf dem trimeren Spike-Protein, wenn es in der Präfusionskonformation vorliegt. Der E-Nanobody bindet dagegen an eine Schleife des Proteins, die aus den Aminosäuren R466 bis P491 besteht. Diese überlappt mit der Rezeptorbindedomäne.

Neutralisationsassays für SARS-CoV-2 zeigten für die Nanobodies eine ähnliche Neutralisationskapazität wie analoge monoklonale Antikörper. Nur die Varianten E, U und W waren in der Lage, die Bindung von SARS-CoV-2 an das Angiotensin-konvertierende Enzym 2 (ACE2) auf Wirtszellen zu verhindern.

Interessant ist der Mechanismus, mit dem dies erreicht wird. Denn durch die Bindung der Antikörper an das Spike-Protein wird ein irreversibles Umklappen von der funktionstüchtigen Präfusionskonformation in die inaktive Postfusionskonformation induziert.

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