Naftifin und Miconazol im Vergleich |
Fußpilz kann man sich unter anderem barfuß in Schwimmbädern holen. Am häufigsten ist jedoch die Ansteckung bei Familienmitgliedern. / © Getty Images/mrs2016
Fußpilz kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden. Im besten Fall sollten diese bestimmt werden, um die aktuelle Resistenzlage (vor allem gegen Terbinafin) zu berücksichtigen. Bei leichten Fußpilzformen kann der Patient jedoch zunächst einmal in der Selbstmedikation mit einer topischen Therapie tätig werden.
Die Anwendung der verfügbaren Präparate erfolgt in der Regel ein- bis zweimal täglich über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen, abhängig von Ausprägung und Art der Erkrankung, heißt es in den aktuellen »EviNews«. Die Anwendung sollte nach Abklingen der Symptome noch mindestens ein bis zwei Wochen, je nach Quelle auch drei bis vier Wochen weitergeführt werden. Bei schwererem Befall ist eine ärztlich verordnete systemische Therapie nötig.
Am häufigsten werden Allylamine und Azole zur topischen Fußpilzbehandlung eingesetzt. Die EviNews konzentrieren sich in diesem Monat auf die Wirksamkeit jeweils eines Vertreters dieser Wirkstoffklassen: Naftifin und Miconazol. Naftifin soll topisch einmal täglich abends angewendet werden, Miconazol ein- bis dreimal täglich.
Demnach belegt eine Metaanalyse, die im Februar im Fachjournal »Archives of Dermatological Research« veröffentlicht wurde, dass Naftifin nach vier bis sechs Wochen sowohl das klinische als auch das mykologische Bild deutlich verbesserte. Die unerwünschten Wirkungen seien vergleichbar mit Placebo einzustufen.
In einer anderen Studie aus dem Jahr 2023 wurden Miconazol und Naftifin verglichen. Wirksamkeit und Nebenwirkungen waren bei einer Behandlungsdauer von zwei Wochen vergleichbar. »Naftifin und Miconazol stellen somit beide wirksame und gut verträgliche topische Therapien bei Tinea pedis dar«, folgern die EviNews-Autoren. »Bei der Auswahl der Therapie sollten jedoch individuelle Risikofaktoren und die lokale Resistenzlage berücksichtigt werden.«
Mehr zu den verschiedenen Formen von Fußpilz und ihrer Behandlung, zur Resistenzlage sowie zur detaillierten Bewertung von Naftifin und Miconazol und allgemeinen Beratungshinweisen ist unter www.evinews.de zu finden.
EviNews – Informationen zur evidenzbasierten Selbstmedikationen werden vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit an der Universität Leipzig zusammengestellt. Der Newsletter erscheint in der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH und wird ausschließlich durch die ABDA und die Avoxa finanziert. Die kostenlose Registrierung ist unter www.evinews.de möglich. Der Newsletter erscheint einmal monatlich. Alle Ausgaben finden sich im Archiv.