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Zusammenhang bestätigt

Nachtschichten wahrscheinlich krebserregend

Schichtarbeit, bei der regelmäßig auch nachts gearbeitet wird, ist ein Gesundheitsrisiko: Betroffene haben ein höheres Krebsrisiko als Menschen, die nur tagsüber arbeiten. Das bestätigte jetzt ein internationales Expertengremium.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 19.08.2019  08:00 Uhr

Nachtschichten bringen den zirkadianen Rhythmus des Körpers durcheinander und sind deshalb sehr anstrengend. Das wissen alle Eltern von kleinen Kindern. Während bei ihnen die erforderlichen nächtlichen Einsätze jedoch irgendwann weniger werden, müssen etwa 20 Prozent der Beschäftigten regelmäßig nachts arbeiten. Auf die Dauer bleibt das nicht ohne gesundheitliche Folgen: Bereits 2007 stellte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) fest, dass Nachtschichtarbeit »wahrscheinlich krebserregend« ist. Sie fällt damit in die Gruppe 2A der Karzinogene, in der zum Beispiel auch Glyphosat und rotes Fleisch zu finden sind.

Diese Einschätzung hat nun ein Gremium aus 27 Experten im Auftrag der IARC überprüft und nach der Überprüfung bestätigt. Wie die Wissenschaftler im Fachjournal »The Lancet Oncology« berichten, war die Neubewertung notwendig geworden, weil in den vergangenen Jahren relativ viele Studien zu dem Thema publiziert wurden. Den Forschern zufolge basiert ihre Einschätzung auf einer beschränkten Datenlage aus Studien am Menschen, auf einer guten Datenlage aus Tierexperimenten und auf einer starken biologischen Plausibilität.

Einziges deutsches Mitglied in der Expertenkommission war Professor Dr. Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Die Diskussion der wissenschaftlichen Daten sei in weiten Teilen durchaus kontrovers geführt worden, so Zeeb in einer Pressemitteilung des BIPS. »Einige neuere Studien fanden keinen Zusammenhang zwischen Nachtschichtarbeit und Krebs, andere wiederum zeigten überzeugend Risiken auf. Und die Einordnung der biologischen Befunde ist teils hoch kompliziert«, erläutert Zeeb.

Es gebe eine relativ deutliche Assoziation zwischen Nachtarbeit und malignen Tumoren der Brust, der Prostata und des Darms. »Allerdings lassen sich, bedingt durch die Studiendesigns, andere Erklärungen nicht vollkommen ausschließen – darum mussten wir uns den Entscheidungskriterien der IARC gemäß für die Gruppe 2A, wahrscheinlich krebserregend, entscheiden«, so Zeeb.

Wie das BIPS betont, gilt die Einstufung explizit nicht als Risikobewertung. Beurteilt wurde anhand von festgelegten Kriterien lediglich die Stärke der Evidenz für die Kanzerogenität von Nachtschichtarbeit. Dies sage nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, mit der ein Stoff oder Agens Krebs auslöst.

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