Der Erreger der Lebererkrankung ist das Hepatitis-A-Virus (HAV), ein einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie der Picornaviridae (Genus Hepatovirus). Es kommt weltweit vor, wobei es in manchen Ländern (Endemiegebiete) häufiger vorkommt als in anderen. Von infizierten Personen wird der Erreger über den Darm ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt daher meist fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion. Aber auch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel können Infektionen hervorgerufen.
In Niedriginzidenzländern wie Deutschland wurden laut RKI in den letzten Jahren wiederholt lebensmittelbedingte Ausbrüche beobachtet, die durch in Endemiegebieten hergestellte oder verarbeitete Lebensmittel ausgelöst wurden, wie gefrorene Früchte und daraus hergestellte Produkte (zum Beispiel Smoothies, Kuchen, Desserts) oder getrocknete Lebensmittel wie Datteln oder getrocknete Tomaten.
Während bei Kindern eine Hepatitis-A-Infektion häufig asymptomatisch verläuft, entwickeln Erwachsene meiste eine symptomatische Erkrankung mit einer entzündeten Leber. Wegen der auffälligen gelblichen Verfärbung der Haut und der weißen Bereiche des Auges wird die Erkrankung auch Gelbsucht genannt. Dieses Symptom tritt aber nicht in jedem Fall auf. Weitere mögliche Krankheitszeichen sind dunkler Urin und heller Stuhl, Schmerzen im oberen Bauchbereich, Übelkeit und Fieber.
Die meisten Erkrankungen heilen innerhalb von zwei bis drei Monaten vollständig aus. Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten kann sich die Genesung länger hinziehen, chronische Infektionen kommen aber nicht vor.