Mutter sucht Medikament per Facebook |
| Cornelia Dölger |
| 27.02.2024 14:38 Uhr |
An einem offenbar akuten Engpass haben eine Mutter und ihr dreijähriger Sohn aktuell zu leiden. Wie einem Apotheker-Chat bei Facebook zu entnehmen ist, sucht die Mutter nach einem bestimmten Antiepileptikum. »Mein Sohn (3 Jahre) muss ein Medikament nehmen (Glenmark, Levetirazetam 100 mg/ml; PZN 11323195)«, schreibt die Mutter anonym. Von diesem Hersteller sei das Präparat derzeit nirgendwo zu bekommen, es sei erst ab Juni wieder lieferbar. »Ich suche händeringend nach dem Medikament, da ich ungern den Hersteller wechseln möchte.«
Falls es noch Lagerbestände in Apotheken gebe, mögen diejenigen Bescheid geben, sie komme dann auf sie zu, bittet die Mutter. Sie habe »schon so viele Apotheken« angerufen, bislang ohne Erfolg.
Eine Apothekerin aus Mühlheim antwortet ihr, kann aber leider auch nicht helfen. »Als Apothekerin und Mutter machen mich solche Fälle sehr traurig«, schreibt sie. Den Medikamentenmangel zu managen, sei frustrierend. Die Regierung habe die Rufe der Apothekerschaft nicht erhört. Als Tipp gibt sie der Mutter mit auf den Weg, sich per Mail ans Bundesgesundheitsministerium oder an die Grünen-Berichterstatterin für Apothekenthemen, Paula Piechotta, zu wenden. Und sie hoffe, dass sich noch Restbestände des gesuchten Medikaments finden ließen.
Die ABDA hatte zuletzt weiter vor einer angespannten Versorgungslage gewarnt, auch bei lebenswichtigen Medikamenten. Es sei ein täglicher Kampf für die Apotheken, die Patientinnen und Patienten zu versorgen und falls nötig Ersatzpräparate zu finden oder diese vor Ort herzustellen, kritisiert ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold.