Pharmazeutische Zeitung online
Monika Sattler

»Mut will trainiert sein«

Wie Menschen ihre Ziele erfolgreich umsetzen, hat sich Monika Sattler zur Aufgabe gemacht. Die ehemalige Profiradrennsportlerin ist Trainerin für Führungskräfte. Im PZ-Interview berichtet sie, was für Erfolg wichtig ist.
Jennifer Evans
11.11.2024  07:00 Uhr

PZ: Die Angst vor Misserfolgen bremst viele Menschen aus, ihr Ziel zu verfolgen. Was raten Sie ihnen?

Sattler: Zuerst muss man sich von Anfang an bewusst sein: Es wird nicht alles perfekt laufen. Klar, das ist in unserer Gesellschaft voller Leistungsdruck gar nicht so einfach zu akzeptieren, wie es klingt. Ich empfehle immer, Misserfolg umzudefinieren, denn er ist Teil der Reise. Außerdem hat das Wort eine sehr negative Konnotation, daher spreche ich lieber von Lernen und Wachsen. Da sind die Hindernisse gleich impliziert. Ein Stein im Weg sollte einen also motivieren, eine neue Route einzuschlagen, statt aufzugeben.

PZ: Man muss aber wissen, wo man hinwill, oder?

Sattler: Auf jeden Fall. Jeder sollte daher für sich selbst erst einmal festlegen, was Erfolg bedeutet. Das kann sehr unterschiedlich sein. Aber wer es für sich definiert hat, weiß automatisch, welchen Weg er gehen muss. Wer aber versucht, möglichst viel gleichzeitig unter einen Hut zu bekommen, setzt sich selbst unter Druck und erzeugt zudem Angst, allem gerecht zu werden.

PZ: Hinfallen ist also okay. Aber woher nimmt man die Energie, immer wieder aufzustehen?

Sattler: Wir denken oft, wir müssen mutiger und resilienter sein, aber diese ganzen Soft Skills entwickeln sich ja erst mit dem eigenen Purpose und der Selbstreflexion. Will heißen: Wer sein Warum kennt, steht viel öfter auf, wenn er hingefallen ist – und geht dann einfach weiter. Und wer stets sein großes Ziel vor Augen hat, vermeidet auch Überforderung.

PZ: Wie gehen Sie mit Überlastung und Stress um?

Sattler: Ein Check-in mit mir selbst kann zum Beispiel helfen. Das hört sich sehr kitschig an, ist jedoch einfach und effektiv. Deswegen rede ich auch sehr viel mehr über Energiemanagement als über Zeitmanagement. Denn am Ende des Tages ist es das, worauf es ankommt. Wer positive Energie hat und sie halten kann, ist einfach viel produktiver und zielorientierter. Ich selbst gehe Laufen, wenn alles zu viel wird. Wenn ich den Kopf frei bekomme, entstehen nämlich die besten Ideen. Übrigens müssen kleine Auszeiten im Alltag nicht immer strukturiert und geplant sein, sondern können auch einfach mal spontan zwischendurch entstehen. Wartet man etwa auf den Bus und hat noch fünf Minuten Zeit, ist das ein guter Moment zu reflektieren, wie es einem gerade geht. Das ist sinnvoller, als während der Wartezeit auf dem Handy herumzuscrollen.

PZ: Was hemmt die Menschen am meisten, ihren persönlichen Weg einzuschlagen?

Sattler: Auch hier wieder: eine klare Zielsetzung. In einer Welt voller Ablenkungen ist das sicher schwer geworden. Ständig möchte irgendjemand was von uns. Und die sozialen Medien führen uns außerdem permanent vor Augen, wie ein Ideal angeblich aussehen sollte. Davon sind wir oft so getrieben, dass wir vergessen, uns zu fragen, was wir selbst überhaupt wollen. Und so steuern wir häufig externe Ziele an, anstatt unsere internen zu verfolgen.

Außerdem sollten wir kleine Schritte gehen. Viele denken, sie müssten in ihrem Leben alles gleichzeitig umschmeißen. Aber das ist nicht realistisch. Wer sich Schritt für Schritt aus seiner Komfortzone wagt, wird schnell merken, was er eigentlich alles im Stande ist zu erreichen. Abhängig ist das persönliche Tempo natürlich auch davon, was man für einen Rucksack von Verantwortung und Erfahrung mitbringt.

PZ: Sie haben einmal gesagt, Frauen tun sich schwerer, ihren eigenen Weg konsequent zu gehen. Woran liegt das und ist es schon besser geworden?

Sattler: Ich glaube, es liegt zum einen daran, was die Gesellschaft einem diktiert, was man als Frau zu tun oder zu lassen hat. Zum anderem spielt das Umfeld eine Rolle, in dem man aufgewachsen ist. Es entscheidet mit darüber, was man sich später mal selbst zutraut. Wenn andere Menschen einem sagen, was okay ist und was nicht, erzeugt das ebenfalls Stress. Wer ihn loslassen kann, gewinnt. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Das Gute: Mut ist Übungssache. Wer sich traut, lernt schnell, für sich selbst einzustehen und seine Werte zu leben. Aber ja, es hat sich meiner Erfahrung nach in letzter Zeit mit Blick auf die Frauen zum Glück schon einiges verbessert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa