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Münch bedauert »Verfall der Diskussionskultur«

Kriege, Krisen, Klimawandel: Unsere Gesellschaft befindet sich in permanenter Unruhe. Oft gebe es keine einfachen Lösungen, so Dr. Jens-Andreas Münch. Doch die Grautöne zwischen schwarz und weiß nähmen viele nicht wahr. Stattdessen setze man auf Konfrontation und rede über- statt miteinander – gerade so, wie es der Bundesgesundheitsminister mit den Apothekern tue.
Annette Rößler
23.11.2023  14:00 Uhr
Große Geschlossenheit zwischen den Heilberuflern

Große Geschlossenheit zwischen den Heilberuflern

Optimistisch stimme sie vor allem die große Geschlossenheit des Berufsstands und auch der Schulterschluss mit den anderen Heilberuflern, schloss Gabriele Regina Overwiening an. Ein funktionierendes Gesundheitssystem sei Garant des sozialen Friedens, so die ABDA-Präsidentin in ihrer Gastrede. Hierzu trügen die Apotheken mit täglich 3,5 bis 4 Millionen Kundenkontakten entscheidend bei. »Zurzeit geht das aber nur selbstausbeuterisch. Wir sind an einem Kipppunkt und merken: Es geht nicht mehr.« Das müsse man der Politik klarmachen.

Problematisch in der Kommunikation mit dem Gesundheitsminister sei, dass bei diesem Aussagen und Handlungen nicht übereinstimmten. Er lege den Fokus nicht auf die Apotheken. »Die sind für ihn wie Strom aus der Steckdose: Man hat sie einfach.« Lauterbach lege Wert auf Krankenhäuser und medizinische Forschung. »Für die Niederungen der apothekerlichen Gesundheitsversorgung der Menschen ist er wenig zugänglich«, stellte Overwiening fest.

Um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen, hätten die Apotheker sich zu einer Eskalationsstrategie entschieden, deren »erster großer dramatischer Höhepunkt« der bundesweite Protesttag am 14. Juni gewesen sei. Die Beteiligung daran sei mit nahezu 90 Prozent riesig gewesen und dafür sei sie sehr dankbar, so die ABDA-Präsidentin. Zurzeit laufen weitere dezentrale Proteste, die wiederum sehr erfolgreich seien. »Dabei haben wir die Menschen auf unserer Seite. Damit hat die Politik nicht gerechnet.«

Lauterbach hält Forderungen für unverhältnismäßig

Dessen ungeachtet habe Lauterbach gerade erst wieder verlautbaren lassen, dass er die Forderungen der Apotheker für unverhältnismäßig halte und dass er das System »nicht mit Geld zukleistern« wolle. »Das ist perfide, wenn man weiß, dass wir beim Fixum auf dem Niveau von vor 20 Jahren sind. Alle unsere Gemeinwohlaufgaben sind unterfinanziert«, sagte Overwiening. Anders als beim Minister fänden die Apotheker bei den Parlamentariern mit ihren berechtigten Anliegen durchaus ab und zu Gehör. »Immerhin haben wir die Nullretaxation ins ALBVVG reinbekommen, wenn auch nicht genau so, wie wir es uns gewünscht haben«, erinnerte Overwiening.

Um politisch etwas zu erreichen, brauche man oft einen langen Atem. Dabei könne man nicht pausenlos Vollgas geben. »Das geht in Wellen«, sagte die ABDA-Präsidentin wohl mit Blick auf Kritiker aus den eigenen Reihen, die eine noch härtere Gangart fordern. Es werde aber definitiv eine nächste Eskalationsstufe geben. Die Apotheker hätten viele Verbündete, etwa unter den Ministerpräsidenten. Alle Apotheker sollten nach Möglichkeit ihre lokalen Kontakte nutzen, um mit Politikern in Kontakt zu kommen und ihre prekäre Situation zu schildern.

Im politischen Geschäft passiere es oft, dass man scheinbar aussichtslos gegen Wände laufe. Dann müsse man einen Umweg suchen – und man werde feststellen: Es gibt doch einen Weg. »Lassen Sie uns zusammen beharrlich bleiben«, schloss Overwiening.

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