Müller will Europa wettbewerbsfähiger machen |
Alexandra Amanatidou |
04.04.2025 14:30 Uhr |
»Wir müssen dafür nicht alles anders machen, aber vieles besser«, zitierte BPI-Vorsitzender Kirst den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland zeichne sich durch Innovationskraft und wirtschaftliches Wachstumspotenzial aus. Rund 18 Prozent aller Erwerbstätigen seien in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt und die Pharmaindustrie sei die forschungsintensivste Branche in Deutschland.
Dennoch sieht Kirst auch Verbesserungspotenzial. So gelte es, »Sektorengrenzen zu überschreiten und nicht einzig und allein in unserem Sektor denken«. Verbesserungsbedarf sieht der BPI-Vorsitzende auch beim Vorantreiben der Digitalisierung.
Der BPI-Vorsitzende kritisierte zudem, dass in den Medien der falsche Eindruck erweckt werde, dass Arzneimittel teuer geworden seien, obwohl sich die Preise in den letzten 20 Jahren kaum verändert hätten. »Die Versorgung der Menschen wird verschlechtert und die Engpässe werden sich verschärfen, weil die Preise, die Produktion nicht rechtfertigen«, sagte Kirst. Um dem entgegenzuwirken, forderte er mehr Investitionen in die medizinische Versorgung. Es brauche eine deutliche Entbürokratisierung, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und steuerliche Anreize für risikoreiche und teure Projekte. »Wir dürfen nicht vergessen, dass vieles auf europäischer Ebene entschieden wird. Wir brauchen ein starkes, großes und wettbewerbsfähiges Europa«, so Kirst.