mRNA-Impfstoffe schützen auch vor indischer Variante |
Die indische Variante B.1.617.2 ist nach Ansicht britischer Experten leichter übertragbar als die bisher vorherrschenden Virus-Varianten, inklusive der sogenannten britischen Variante B.1.1.7. Das sagte der Premierminister Boris Johnson bei einer Pressekonferenz am Freitag in London. Noch sei nicht klar, um wie viel schneller sich die Variante verbreite, so der konservative Politiker weiter.
Das Expertengremium SAGE, das die Regierung berät, geht davon aus, dass sich B.1.617.2 um bis zu 50 Prozent schneller ausbreiten könnte als B.1.1.7. Es sei davon auszugehen, dass die indische Variante in Großbritannien dominant werde, fügte der medizinische Chefberater der Regierung Chris Whitty bei der Pressekonferenz mit Johnson hinzu.
Insgesamt sind die Infektionszahlen in Großbritannien mit einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 23 sehr niedrig. Regional kam es aber in den vergangenen Wochen wieder zu einem Anstieg, der teilweise auf die indische Variante zurückgeführt wird. Laut Behördendaten hat sich die Zahl der in Großbritannien nachgewiesenen Fälle der Variante B.1.617.2 innerhalb einer Woche auf gut 1300 Fälle verdoppelt. Noch schlägt sich das aber nicht in einer erhöhten Zahl von Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen nieder.
Die für Ende Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in Großbritannien könnte durch die indische Variante erschwert werden. Vorsorglich soll nun der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung für die Gruppe der über 50-Jährigen von zwölf auf acht Wochen verkürzt werden. «Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Impfstoffe weniger wirksam sind», so Johnson.
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