Mögliche Gamechanger bei frühem Brustkrebs |
Laura Rudolph |
22.01.2025 12:30 Uhr |
Ribociclib wird in Kombination mit einem Aromatasehemmer eingesetzt und hat in der laufenden Phase-III-Studie NATALEE gezeigt, dass es das Risiko eines Rückfalls bei Patienten mit frühem, hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem Brustkrebs signifikant reduzieren kann (»The New England Journal of Medicine« 2024, DOI: 10.1056/NEJMoa2305488). 5101 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten entweder Letrozol oder Anastrozol plus Placebo oder plus Ribociclib (400 mg oral, immer für drei Wochen, gefolgt von einer Woche Pause). »Die Startdosis sind 400 mg und nicht wie bei metastasiertem Brustkrebs 600 mg«, erklärte die Referentin.
In der bisherigen Nachbeobachtungszeit von drei Jahren war das Rückfallrisiko unter Ribociclib plus Aromatasehemmer im Vergleich zur alleinigen Aromatasehemmer-Therapie um 3,3 Prozentpunkte geringer (9,6 versus 12,9 Prozent Rezidive). Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion von 25,2 Prozent.
Wichtig: »Die Studie hatte Risikopatienten, deshalb hatten diese auch vorher eine Chemotherapie erhalten«, gab Würstlein zu bedenken. Abemaciclib oder Ribociclib seien momentan kein Ersatz für eine Chemotherapie.
»Die erste Studie, die beantworten wird, ob wir Patienten mit mittlerem oder erhöht mittlerem Risiko ohne vorhergehende Chemotherapie durch CDK4/6-Inhibitoren die Chemo ersparen können, ist die ADAPTcycle-Studie«, so die Onkologin. Ergebnisse würden für 2027 erwartet. Erst dann könne man wissen, ob und welche Patientengruppen ohne Einfluss auf die Prognose chemotherapiefrei therapiert werden können.