Mit Sport gegen Atemnot |
Christina Hohmann-Jeddi |
27.05.2025 10:30 Uhr |
»Neben der Bewegung ist die Patientenschulung eine wichtige nicht medikamentöse Maßnahme«, betonte Worth. Dabei seien die Patienten nicht nur über die Erkrankung zu informieren, sondern man müsse ihnen auch das Handwerkszeug geben, Verschlechterungen zu erkennen und darauf zu reagieren, indem sie in gewissem Maß ihre Therapie anpassen, sagte Worth. »Exazerbationen können durch Schulungen um 50 Prozent reduziert werden – das schafft man mit keinem Medikament.« Ein wichtiger Aspekt bei der Schulung sei das Erlernen der korrekten Inhalationstechnik. »Ohne eine gute Inhalationstechnik funktioniert das beste Medikament nicht«, sagte Worth.
Trotz Bedenken gegenüber Treibgasen gelte, dass bei schwerer Obstruktion Dosieraerosole den Pulverinhalatoren vorzuziehen seien. Für die meisten Patienten seien aber auch Pulverinhalatoren gut geeignet. Um die richtige Inhalationstechnik zu vermitteln, hat die deutsche Atemwegsliga für jeden in Deutschland verfügbaren Inhalator Lernvideos produziert (bei Youtube einzusehen). Auch Apotheken können Patienten in der Nutzung ihres Präparats schulen und das als pharmazeutische Dienstleistung abrechnen.
Als weitere nicht medikamentöse Maßnahme kommen bei Menschen mit COPD Schutzimpfungen zum Einsatz. Denn aufgrund der geschädigten Lunge sind die Patienten anfälliger für Infektionen als Menschen ohne COPD. Zudem können Infektionen Exazerbationen triggern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt COPD-Patienten daher Impfungen gegen Influenza, Pneumokokken und Covid-19. Auch gegen Keuchhusten und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) sollte geimpft werden, da die Erreger die Lungenfunktion weiter verschlechtern und das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigen können.