Mit KI, Nachwuchsgewinnung und Vorsorge zum Erfolg |
| Melanie Höhn |
| 10.10.2024 08:48 Uhr |
Die Gewinner der drei Kategorien: Marc Kriesten, Inhaber der Glückauf-Apotheke in Dinslaken (2.v.r.), Heiko Fuchs (3.v.r.) und Marc-André Röske (4.v.r.) von CaboCheck sowie Sandra Barisch (5.v.r.) und Frank Eickmann (6.v.r.) vom Landesapothekerverband Baden-Württemberg. / © Alois Mueller
info@amfotos.com
In diesem Jahr gab es gleich drei Kategorien für den Apostart-Award: In der ersten Kategorie konkurrierten Apotheken mit innovativen Ansätzen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit ihrer Offizin. Für die zweite und dritte Kategorie konnten sich Unternehmen mit Ideen zur Prozessoptimierung sowie mit innovativen Produkten mit Fokus auf Patientinnen und Patienten in der Apotheke bewerben.
Dass das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Apothekerschaft umtreibt und eine wichtige Ressource im Apothekenalltag sein kann, weiß Marc Kriesten, Inhaber der Glückauf Apotheke in Dinslaken, genau. Davon konnte er auch die Jury überzeugen und belegte mit seinem Projekt den ersten Platz in der ersten Kategorie. »Meine Vision ist es, Digitalisierung in die Apotheke zu bringen«, so Kriesten. Derzeit würden vor allem überbordende Dokumentation, Bürokratie und eine wahnsinnige Informationsflut vielen Apotheken große Schwierigkeiten bereiten. »Viele meiner Aufgaben sind nur machbar, weil ich KI nutze«, sagte er.
Ein KI-Assistent namens »Lena«, basierend auf einem Large Language Modell, helfe in seiner Apotheke bei vielen Aufgaben: Aufzeichnung von Teamsitzungs-Protokollen, Zusammenfassung von Schwerpunkten, Extrahierung wichtiger Ergebnisse oder die Dokumentation von Aufgaben. Hierbei sei »Lena« zu einer echten Teamassistenz geworden. Beim Schreiben von Protokollen etwa gebe es eine Zeitersparnis von 80 Prozent. Auch im Bereich Marketing lässt Kriesten von der KI gesamte Konzepte, Kampagnen, Posts und Vorschläge für Bilder und Texte gestalten.
»Lena« könne aber noch viel mehr: Kundenkommunikation, Dokumentation, Beschwerdemanagement oder die Auswertung von Datengrundlagen im Einkauf und Warenhandling. »Wir wollen, dass in Zukunft in jeder Apotheke eine solche Teamassistenz aufgebaut wird«, sagte Kriesten und gab den Apotheken einen Tipp mit auf den Weg: »Sucht euch ein sicheres KI-Modell: Eure eigenen Ergebnisse werden nur so gut sein wie die Daten, die ihr hineingegeben habt.«