Mit diesen Siegeln können Apotheken werben |
Auch dieses Siegel verleiht der Qualitätsverbund deutscher Apotheken (QdA). Damit können sich Inhaberinnen und Inhaber laut QdA »im Wettbewerb um gute Fachkräfte einen Vorsprung« verschaffen, indem sie sich »als attraktiver Arbeitgeber positionieren«. Um das Siegel zu erwerben, müssen Apothekenleiter anonyme Online-Befragungen der Mitarbeiter und Führungskräfte durchführen. Zudem ist gefordert, dass sie Unterlagen oder Nachweise zu den Themen Personalführung, interne Kommunikation, Qualifizierung, Mitarbeitergewinnung, Bewerbermanagement und Integration neuer Mitarbeiter einreichen. Anschließend prüfen der QdA-Vorstand sowie der Beirat des Vereins die Ergebnisse. Sind die Anforderungen erfüllt, erhält die Apotheke das Siegel.
Das Siegel vergibt der Verein Babyfreundliche Apotheke, der 2007 in München gegründet wurde, an seine Mitglieder. Ziel ist laut der Website, Inhabern und ihrem Team »das Rüstzeug an die Hand zu geben, damit sie werdende und junge Eltern auf fachlich höchstem Niveau beraten« können. Apothekenteams, die babyfreundlich werden wollen, stellt der Verein eine Gutachterin zur Seite, die sie betreut und berät.
Die Zertifizierung läuft dann so ab: Mindestens zwei Mitarbeiterinnen der Apotheke nehmen an einer Grundlagenschulung teil. Das Team setzt dann mithilfe eines QM-Handbuchs zwölf Beratungsstandards um und füllt Checklisten zur Beratungskompetenz aus. Die Gutachterin überprüft die schriftlichen Unterlagen und kontrolliert bei einem Termin in der Offizin, ob das QM-Handbuch richtig umgesetzt wurde und die fachliche Kompetenz ausreicht. Erfüllt das Team die Kriterien, erhält die Apotheke die Zertifizierung und das Qualitätssiegel. Alle drei Jahre muss sich das Team erneut zertifizieren lassen.
Noch in der Vorbereitungsphase ist das Deutsche Apothekensiegel. »Hier finden Sie Deutschlands Top-Apotheken«, versprechen die drei Initiatoren auf der Website, die bereits online ist. Die Idee für das neue Siegel sei Anfang dieses Jahres entstanden, schildert Maximilian Wilke, einer der drei Initiatoren, der PZ. Mit der neuen Zertifizierung wollen die Initiatoren die Sichtbarkeit der teilnehmenden Apotheken erhöhen, erläutert Wilke. Dabei sollen ihre Leistungen in den Bereichen Kundenservice, Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmensführung gewürdigt werden.
Derzeit geben Wilke und seine Kollegen noch einem Online-Fragebogen den letzten Feinschliff, in dem die Teilnehmer rund 140 Fragen beantworten sollen. Zudem werden sie aufgefordert, Belege und Nachweise zur Verfügung zu stellen. Anschließend soll ausgewertet werden, ob sie die Anforderungen erfüllen. »Wir suchen nach den ‚hidden champions‘, den Super-Apotheken«, sagt Wilke. Wer die Anforderungen erfüllt, soll anschließend auch Unterstützung bei regionaler Pressearbeit erhalten. Geplant ist der Start des neuen Siegels im Herbst oder Winter dieses Jahres.
Worauf Apothekerinnen und Apotheker achten sollten, die mit einem Qualitätssiegel werben wollen, und wie sie rechtliche Fallstricke vermeiden, erläutert Christiane Köber, Justiziarin bei der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs, im Interview.