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Schlafmittel

Mit Daridorexant ist eine neue Wirkstoffklasse im Handel

Mit Daridorexant (Quviviq™ Filmtabletten, Idorsia) gibt es auf dem deutschen Markt ab sofort ein neues verschreibungspflichtiges Schlafmittel und einen ersten Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 15.11.2022  11:00 Uhr

Insomnie ist mit einem überaktiven Wachheitssignal im Gehirn verbunden. Studien haben gezeigt, dass Gehirnbereiche, die mit Wachheit assoziiert sind, bei Patienten mit Insomnie während des Schlafs aktiver bleiben. Die Wachheits- und Schlafsignale werden durch komplizierte neuronale Schaltkreise im Gehirn gesteuert.

Eine Schlüsselkomponente ist das sogenannte Orexin-System, das die Wachheit fördert. Es besteht aus zwei Orexin-Neuropeptiden, Orexin A und B, sowie zwei Orexin-Rezeptoren OX1R und OX2R. Über diese Rezeptoren helfen die Orexine dabei, gezielt Neuronen im Wachsystem zu stimulieren und führen zudem zur Freisetzung verschiedener Stoffe, um die Wachheit zu fördern, zum Beispiel Serotonin, Histamin, Acetylcholin und Norepinephrin.

Unter normalen Umständen steigt der Orexin-Spiegel im Laufe des Tages an, um die Wachheit zu fördern, und fällt dann zur Nacht wieder ab. Eine Überaktivität des Wachheitssystems gilt als wichtiger Antriebsfaktor von Insomnie.

Daridorexant ist nun ein dualer Orexin-Rezeptorantagonist (DORA), der verhindert, dass die Orexine an die Rezeptoren andocken. Das verringert die Wachheit und erleichtert das Ein- und Durchschlafen. Auf dem europäischen Markt ist Daridorexant der erste Vertreter dieser Wirkstoffklasse. Zugelassen ist Daridorexant für Erwachsene mit Insomnie, deren Symptome seit mindestens drei Monaten anhalten und die eine beträchtliche Auswirkung auf die Tagesaktivität haben. 

Interaktions-Check sinnvoll

Die empfohlene Dosis beträgt eine 50-mg-Filmtablette einmal zur Nacht. Sie soll abends in den 30 Minuten vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Kontraindiziert ist Daridorexant bei Narkolepsie-Patienten, da Orexine bei daran erkrankten Menschen ohnehin fehlen. Ebenfalls tabu ist der neue Wirkstoff bei gleichzeitiger Einnahme starker CYP3A4-Inhibitoren. Denn das kann dazu führen, dass die Daridorexant-Spiegel zu stark ansteigen. Die gleichzeitige Gabe mäßig starker CYP3A4-Hemmer ist möglich. Dann sollten aber nur 25 mg Daridorexant eingenommen werden.

Ein besonderer Warnhinweis ist in der Fachinformation zu Schlafparalysen unter Daridorexant zu finden. Dabei kann sich der Patient bis zu mehrere Minuten während des Schlaf-Wach-Übergangs nicht bewegen oder sprechen.

Hauptsächlich in den ersten Wochen der Behandlung sind ebenso Halluzinationen und Kataplexien möglich. Verordnende Ärzte und das Apothekenpersonal sollten Patienten über das mögliche Auftreten dieser Ereignisse aufklären. Je nach Art und Schweregrad der Ereignisse ist ein Abbruch der Behandlung in Betracht zu ziehen.

Positiv ist, dass es in Studien keine Anzeichen für einen Missbrauch oder Entzugserscheinungen gab, die auf eine körperliche Abhängigkeit nach dem Absetzen der Behandlung hinweisen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Somnolenz.

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