Pharmazeutische Zeitung online
Suchtberatung in der Apotheke

Missbrauch verhindern, Abhängige beraten

Ein Kunde legt in der Apotheke ein handschriftlich ausgestelltes Privatrezept über ein Benzodiazepin vor, versehen mit unüblichen Ergänzungen wie »2 Packungen« statt »2 OP« oder Packungsgrößen, die es nicht gibt. Wie sollte das Apothekenpersonal jetzt handeln?
Theresia Winter
12.11.2020  13:16 Uhr

Was tun bei gefälschten Rezepten?

Es sei nicht immer leicht, eine Rezeptfälschung zu erkennen beziehungsweise ein Verordnungsblatt auf Echtheit zu prüfen, berichtete Schiedermair. Er empfahl, mit dem Team einheitliche Regeln für den Umgang damit festzulegen. »Wir erklären dem Patienten, dass wir das Arzneimittel bestellen müssen und behalten das Rezept bei uns. Dadurch gewinnen wir Zeit, um den verordnenden Arzt zu ermitteln und zu kontaktieren.« An dieser Stelle flögen Fälschungen oft schon auf. In jedem Fall sei es ratsam, eine Personenbeschreibung zu notieren und eine Kopie des Rezeptes zu machen, um den möglicherweise nicht erreichbaren Arzt später zu kontaktieren.

Handelt es sich tatsächlich um eine Fälschung, sollte man umgehend die Polizei verständigen, die den Patienten bei Rückkehr in die Apotheke festnehmen kann. Schiedermair wies auf die Gefahr hin, dass Abhängige bestimmte Substanzen nicht nur zum Eigengebrauch, sondern auch zum Verkauf am Schwarzmarkt nutzen, wo sie dafür ein Vielfaches des Apothekenabgabepreises erzielen.

Vielen noch unbekannt ist der Status des Schmerzmittels Tilidin in der Jugendkultur. »Tili«, wie es Konsumenten fast schon liebevoll nennen, wird in sozialen Netzwerken wie Instagram als Statussymbol und Modedroge stilisiert. Rapper fungieren vor allem für junge Menschen als Vorbilder im Konsum der Droge, nicht zuletzt wegen der Texte über den Arzneistoff. Dies spiegelt sich in der Zunahme der ärztlichen Verordnungen von Tilidin auf Kassenrezept wider: um den Faktor 30 innerhalb von zwei Jahren, wie das Reportage-Magazin »STRG_F« des NDR im September meldete.

Anhand vieler Beispiele aus dem Apothekenalltag zeigte Schiedermair, dass Arzneimittelmissbrauch und Abhängigkeit wichtige Themen in der qualifizierten pharmazeutischen Beratung sind. »Als Heilberufler sind wir in der Lage abzuwägen und im Einzelfall zu entscheiden, welches Vorgehen sich eignet. Das Wichtigste ist, das Vertrauen zu erhalten, gerade bei Stammkunden. Sprechen Sie an, wenn Sie etwas Auffälliges bemerken, aber verurteilen Sie nicht.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa