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Bayerischer Apothekertag
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Ministerin Gerlach auf einer Linie mit den Apothekern

Mit einem klaren Bekenntnis zur Vor-Ort-Apotheke kam Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) zum Bayerischen Apothekertag nach München. Sie forderte dringend eine angemessene Anpassung der Vergütung, um das Apothekensterben zu stoppen.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 10.06.2024  10:30 Uhr

Sorgen um die Flächendeckung

Wie Gerlach sorgt sich auch Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, um das Apothekennetz. In Bayern gibt es aktuell 2756 öffentliche Apotheken. Im Jahr 2023 haben 106 Apotheken und seit Beginn 2024 weitere 34 geschlossen. Die flächendeckende Arzneimittelversorgung werde durch die sinkende Apothekenzahl gefährdet – zum klaren Nachteil der Patienten.

Das Eckpunktepapier lasse jegliche adäquate Wertschätzung des Berufsstands vermissen, beklagte Benkert beim BAT. Das Wertvollste für Apotheker sei die uneingeschränkte Verantwortung für die Arzneimittelversorgung. »Apotheken ohne Apotheker darf es nicht geben«, rief Benkert aus. Das sei eine rote Linie für den Berufsstand. »Das ist der Verkauf unserer Berufsfreiheit, unseres Selbstverständnisses und zudem verfassungsrechtlich äußerst bedenklich.« Der Staat sei in der Verantwortung, den Gesundheitsschutz und die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten.

Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands (BAV), bezeichnete die wirtschaftliche Situation der Apotheken als sehr ernst, in manchen Teilen dramatisch. Auch dem Fachkräftemangel in Apotheken könne man nur mit wettbewerbsfähigen Gehältern begegnen. Steigende Kosten bei gleichzeitig sinkender Vergütung – das sei »existenzgefährdend und toxisch«.

Der BAV-Chef forderte »spürbare wirtschaftliche Verbesserungen in einer Höhe, die alle Parameter wie Inflationsausgleich, Leistungsausweitung und Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung berücksichtigt«. Es sei allerhöchste Zeit dafür. Neben dem angemessenen Honorar für die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Menschen benötige der Berufsstand mehr Handlungsfreiheit bei der Abgabe und deutlich weniger Bürokratie und Gängelung.

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