Minister Laumann besucht Apotheke |
Im Austausch über die gute Versorgung vor Ort: Michael Depenbrock, Frank Dieckerhoff, Claudia Middendorf, Karl-Josef Laumann, Michael Mantell und Alexander Omar Kalouti (von links). / © AKWL
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die dramatischen Entwicklungen bei den Apothekenzahlen, sowohl bundesweit als auch konkret am Beispiel Dortmunds. An dem Austausch mit Apotheker Michael Mantell nahmen neben Minister Laumann auch AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff, die Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte Claudia Middendorf, der Dortmunder CDU-Oberbürgermeister-Kandidat Alexander Omar Kalouti und der Bezirksbürgermeister für Dortmund-Hörde Michael Depenbrock teil.
Die Vertreter der Apothekerschaft schilderten anhand der Stifts-Apotheke stellvertretend die Herausforderungen, mit denen insbesondere kleine und mittlere Apotheken konfrontiert sind: steigende Betriebskosten, Fachkräftemangel, komplexe Apothekenübergaben, überbordende Bürokratie sowie eine aus Sicht der Kammer unangemessen intensive Aufsichtspraxis mit hohen Folgekosten.
Michael Mantell und Frank Dieckerhoff betonten ausdrücklich die positiven Ansätze zur Stärkung der Apotheken im Koalitionsvertrag auf Bundesebene und dankten Minister Laumann für seine Mitwirkung. Zugleich wurde jedoch die Dringlichkeit einer raschen Umsetzung hervorgehoben – die Schließungswelle bei Apotheken halte unvermindert an. Ein weiterer Schwerpunkt war die stockende Digitalisierung im Gesundheitswesen. Kritisch angesprochen wurden die unzuverlässige Telematikinfrastruktur, technische Probleme bei der Stapelsignatur sowie die kostenintensive Umstellung auf Windows 11. Diese Faktoren belasteten insbesondere kleinere Betriebe erheblich.
Minister Laumann unterstrich die hohe Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken als niedrigschwellige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Er zeigte sich mit den Herausforderungen der Branche vertraut und verwies auf die zunehmende Konkurrenz durch den Versandhandel. Die Apothekerschaft sei daher gefordert, sich neuen Aufgaben zu öffnen. In diesem Kontext stellten die Kammervertreter die Eckpunkte des aktuellen ABDA-Positionspapiers zur Zukunft der Apotheken vor – mit dem klaren Bekenntnis zur flächendeckenden und sicheren Arzneimittelversorgung als Kernaufgabe.