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Biontech arbeitet unter anderem an der Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis. Grob gesagt soll mittels mRNA dem Immunsystem der Patientin oder des Patienten geholfen werden, Krebszellen anhand bestimmter Merkmale zu erkennen und sie zu zerstören. 2026 will Biontech eine erste Marktzulassung bekommen.
Vergleichsweise weit sind die Mainzer bei der Entwicklung von Präparaten gegen Blasenkrebs sowie zur Behandlung von Darmkrebs. Bei letzterem werden für Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres wichtige neue Studiendaten erwartet. »Wir schauen aber vor allem auf 2030«, betonte Sahin. Dann sollen mehrere Produkte am Markt sein, wie viele hänge vom weiteren Verlauf von Studien ab.
Große Hoffnung setzt Biontech bei der Behandlung von Krebs in späten Stadien in einen Wirkstoffkandidaten namens BNT327. Er soll unter anderem Effekten von Tumoren entgegenwirken, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken. Im Blick sind etwa Lungenkrebs und Brustkrebs, Studien laufen unter anderem auch zu Dickdarm- sowie Nierenzellkrebs und zu gynäkologischen Tumoren.
Die weltweiten Rechte an dem Wirkstoffkandidaten hatte sich Biontech mit der Übernahme des chinesischen Unternehmens Biotheus gesichert. Insgesamt laufen laut Biontech sechs Studien in der letzten Phase 3, davon fünf mit BNT327. »Wenn die weiteren Studien erfolgreich sind, werden sie die Grundlage für erste Zulassungen sein«, sagte Sahin. BNT327 könne bei einigen Krebsarten alleine zum Einsatz kommen, der Fokus liege aber auf Kombinationen mit anderen Medikamenten – Chemotherapien oder andere eigene Therapien.
Da auch Konkurrenten in der Entwicklung von Wirkstoffkandidaten seien, sei es wichtig, weitere Studien unverzüglich zu starten, betonte Sahin. Krebsstudien ließen sich kaum beschleunigen, benötigten in der Regel drei bis fünf Jahre. Insofern brauche es schon im Vorfeld gute Vorarbeit, etwa zu Daten der Verträglichkeit und zur optimalen Dosierung.
Mit Blick auf BNT327 sagte Sahin: »Auch wenn wir die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg als hoch einschätzen, eine Garantie gibt es nicht.« Deswegen sei ein Portfolio mit unterschiedlichen Arzneimittel-Kandidaten wichtig.