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Schwangerschaft

Mikronährstoffe gezielt ergänzen

Welche Mikronährstoffe sollte eine Frau mit Kinderwunsch zusätzlich einnehmen? Wann sollte sie damit beginnen? Und kann man auch des Guten zu viel tun? Was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt.
Maria Pues
16.06.2021  07:00 Uhr

Ein guter Ernährungszustand ist nicht nur für den Schwangerschaftsverlauf wichtig, sondern auch für die Entwicklung des Kindes. Mit einer abwechslungsreichen Mischkost lässt sich der (Mehr-)Bedarf der meisten Mikronährstoffe decken – doch nicht von allen. Eine klare Empfehlung spricht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einer Ergänzung von Folsäure aus: 400 µg Folsäure oder entsprechende Mengen anderer Folate täglich für Frauen mit Kinderwunsch mindestens ab vier Wochen vor der Konzeption und bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, 800 µg täglich, wenn die Einnahme erst kurz vor oder nach der Konzeption beginnt. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine gute Versorgung mit Folsäure das Risiko für Neuralrohrdefekte reduziert.

Jod gehört zum Pflichtprogramm

Eine ausreichende Jod-Versorgung ist für die Funktion der Schilddrüse unerlässlich. Ein Jodmangel in der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Gehirns des Ungeborenen beeinträchtigen und die Entwicklung des Kindes auch in späteren Jahren beeinträchtigen. Der Bedarf steigt sowohl durch die Schwangerschaft selbst (erhöhter Grundumsatz und erhöhtes Verteilungsvolumen) als auch durch eine vermehrte renale Ausscheidung und den Bedarf für die Entwicklung des Ungeborenen. Dessen Schilddrüse beginnt ab der zwölften Schwangerschaftswoche, selbst Hormone zu bilden. Die DGE empfiehlt daher für Schwangere eine Ergänzung von 100 bis 150 µg Jod. Frauen mit Schilddrüsen-Erkrankungen sollten jedoch zuvor ärztliche Rat einholen. Ein klares Nein erteilt die DGE Algen- und Algenprodukten: Diese zeichnen sich durch einen hohen und stark schwankenden Jodgehalt aus und können außerdem unerwünschte Stoffe (zum Beispiel Arsen) enthalten. Schwangeren wird daher vom Verzehr abgeraten.

Fettreicher Seefisch hingegen sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Der Grund: Die enthaltene Docosahexaensäure (DHA) spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Sehfunktion und des Gehirns des Ungeborenen. Eine ausreichende Versorgung vermindert außerdem das Risiko für frühe Frühgeburten. Die DGE empfiehlt Schwangeren, die nicht regelmäßig fettreichen Seefisch verzehren, eine Ergänzung von durchschnittlich 200 mg DHA täglich.

Frauen, die sich vegan ernähren, sollten bereits bei Kinderwunsch ihren Versorgungsstatus mit bestimmten Mikronährstoffen ärztlich kontrollieren lassen. Die Empfehlungen für Jod und Folsäure gelten für sie ebenfalls. Zusätzlich sollte die Versorgung mit weiteren Mikronährstoffen kontrolliert und bei Bedarf ergänzt werden. Zu diesen gehört insbesondere Vitamin B12, das für die Zellteilung, Blutbildung und für die Nervenfunktion wichtig ist, aber auch eben Jod und DHA sowie Zink, Eisen und Calcium.

Keine generelle Empfehlung für Eisen

Keine Ergänzung ohne vorherige ärztliche Kontrolle sollte bei Eisen erfolgen. Zwar steigt der Bedarf während der Schwangerschaft, doch kommt es in dieser Zeit zu keinem Eisenverlust durch die Menstruation. Mangel und Überversorgung können jedoch gleichermaßen Schaden anrichten. So kann ein Eisenmangel das Risiko für eine Frühgeburt und ein geringes Geburtsgewicht erhöhen. Dies gilt Studien zufolge jedoch auch bei einer Ergänzung trotz bereits guter Versorgung über die Ernährung.

Wie wichtig das Beratungsgespräch zu diesen Fragen bereits bei Kinderwunsch ist, zeigt nicht zuletzt die Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland – SuSe II. Demnach hatten zwar 81,7 Prozent der 966 Befragten angegeben, Folsäure in der Schwangerschaft substituiert zu haben, doch nur 45,4 Prozent hatten damit bereits vor der Schwangerschaft begonnen. Ebenfalls nur etwa die Hälfte der Befragten hatte Jod ergänzt.

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