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Messinstrumente für Mobilität

Wie mobil ein älterer Mensch (noch) ist, wirkt sich erheblich auf seinen Allgemeinzustand aus. Mobilitätstests sind deshalb Teil des geriatrischen Assessments. Wie laufen sie ab und welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Tests?
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 18.09.2024  11:00 Uhr
Messinstrumente für Mobilität

Frailty ist ein geriatrisches Syndrom, das mit einer erhöhten Anfälligkeit für körperliche, aber auch soziale Stressoren einhergeht. Im Deutschen wird Frailty häufig mit Gebrechlichkeit gleichgesetzt; das trifft es aber nicht genau, weil Frailty neben der körperlichen Schwäche eben auch die herabgesetzte psychische Belastbarkeit einschließt. Im klinischen Kontext steht oft die körperliche Fitness im Fokus – sie ist in der Regel einfacher zu beurteilen als der psychische Zustand.

Die Gehgeschwindigkeit ist ein guter Marker für den körperlichen Allgemeinzustand. Um sie zu messen, legt der Proband eine festgelegte Entfernung von in der Regel 6 oder 8 m zurück und dabei wird die Zeit gestoppt. Laut einer Übersichtsarbeit, die kürzlich im »New England Journal of Medicine« erschien, lässt sich Frailty (gemäß dem Konzept von Linda Fried) mit 99-prozentiger Sensitivität feststellen, wenn die Gehgeschwindigkeit unter 0,8 m pro Sekunde beträgt. Zum Vergleich: Gesunde ältere Menschen gehen mit einer Geschwindigkeit von 1,1 bis 1,5 m pro Sekunde.

Aufstehen, gehen, wieder hinsetzen

Ebenfalls einfach durchzuführen und deshalb sehr gebräuchlich ist der Timed »Up & Go«-Test. Sein Ablauf wird auf der Website des Kompetenz-Centrums Geriatrie beschrieben. Die Testperson sitzt zunächst auf einem Stuhl, steht dann auf, geht 3 m hin und zurück und setzt sich wieder hin. Hilfsmittel wie ein Stock sind bei diesem Test erlaubt, fremde Hilfe jedoch nicht.

Braucht der Proband für den Timed »Up & Go«-Test unter 10 Sekunden, ist er uneingeschränkt mobil. Zwischen 11 und 19 Sekunden ist die Einschränkung in der Regel im Alltag noch nicht relevant. Bei 20 bis 29 Sekunden liegt eine abklärungsbedürftige, funktionell relevante und ab 30 Sekunden eine ausgeprägte Mobilitätseinschränkung vor. Nachteilig an diesem Test ist, dass er bei bestimmten Konstellationen nicht aussagekräftig ist: Kann der Patient etwa nicht selbstständig aufstehen, werden etwaige Verbesserungen beim Gehen gar nicht erst erfasst.

Recht ähnlich wie der Timed »Up & Go«-Test läuft der Stuhl-Aufsteh-Test ab, der eine Kombination aus Mobilität und Beinkraft misst und zur Beurteilung der Sturzgefahr von älteren Menschen herangezogen wird. Die Testperson sitzt dabei mit vor dem Körper verschränkten Armen auf einem Stuhl ohne Armlehne; gemessen wird die Zeit, die sie für das fünfmalige Aufstehen aus dieser Position benötigt. Bei Werten über 12 Sekunden besteht eine erhöhte Sturzgefahr.

Der Stuhl-Aufsteh-Test ist auch Teil eines noch umfassenderen Tests, der Short Physical Performance Battery (SPPB). Außerdem gehen hier noch ein dreiteiliger Balancetest ein sowie eine Messung der Strecke, die der Proband innerhalb von 4 Sekunden zurücklegt. Laut dem Kompetenz-Centrum Geriatrie konnte für den SPPB in Studien eine gute Vorhersagekraft für funktionelle Verschlechterungen, Mortalität, Heimaufnahmen und Dauer klinischer Behandlungen gezeigt werden.

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