Mepolizumab senkt Exazerbationsrate bei COPD |
Christina Hohmann-Jeddi |
28.05.2025 14:00 Uhr |
COPD ist durch chronischen Husten, Atembeschwerden und Auswurf gekennzeichnet. / © Getty Images/Novitskiy.Photo
Voraussetzung für den Einsatz von Mepolizumab als Add-on-Behandlung bei COPD ist, dass die Patienten erhöhte Werte von eosinophilen Granulozyten (ab 150 Zellen/µl), einer bestimmten Art von weißen Blutzellen, und somit eine Typ-2-Inflammation aufweisen und unter einer Tripeltherapie nicht ausreichend kontrolliert sind. Das teilte Hersteller Glaxo-Smith-Kline am 22. Mai mit.
Die Zulassung stützt sich auf die Ergebnisse der Phase-III-Studien MATINEE und METREX. Beide zeigten eine signifikante Reduktion moderater bis schwerer Exazerbationen (anfallsartiger Krankheitsverschlechterungen) im Vergleich zu Placebo. Die jährliche Exazerbationsrate wurde in beiden Studien durch Mepolizumab (100 mg als Zusatztherapie, subkutan alle vier Wochen) um etwa 20 Prozent gesenkt. In der MATINEE-Studie konnte auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Notaufnahmen infolge von Exazerbationen verringert werden. »Langzeit-Follow-up-Studien haben gezeigt, dass Exazerbationen der wichtigste Prädiktor für das künftige Risiko sind, wobei die Ergebnisse bei denjenigen besonders schlecht sind, die einen Krankenhausaufenthalt oder eine Einweisung benötigen«, sagt Kaivan Khavandi, Leiter der Atemwegsforschung bei GSK.
COPD zählt zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Laut Schätzungen betrifft die Zulassung eine erhebliche Patientenzahl: Rund 70 Prozent der US-amerikanischen COPD-Patienten, bei denen die inhalative Dreifachtherapie bestehend aus langwirksamem Anticholinergikum (LAMA), langwirksamem β2-Sympathomimetikum (LABA) und Corticosteroid nicht ausreicht, haben einen Eosinophilen-Wert von mindestens 150 Zellen/µl.
Bei Mepolizumab handelt es sich um einen humanisierten monoklonalen Antikörper, der mit hoher Affinität und Spezifität an Interleukin 5 (IL-5) bindet. Dies ist das wichtigste Zytokin für Wachstum, Differenzierung, Rekrutierung, Aktivierung und Überleben von Eosinophilen. Der Wirkstoff ist seit 2016 in der EU zugelassen und zwar als Zusatzbehandlung bei schwerem refraktärem eosinophilem Asthma. Er kann bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab sechs Jahren eingesetzt werden.
In anderen Ländern ist Mepolizumab zur Behandlung von COPD bislang noch nicht zugelassen. In Europa und China laufen laut Hersteller aber bereits Zulassungsverfahren. Es werden zudem noch weitere neue Substanzen für die COPD-Patienten mit Typ-II-Inflammation erwartet.